Gedichte über Freiheit - Seite 11

Bin ich hier unglücklich und nicht mehr froh,
dann suche ich mein Glück halt anderswo.
Hier gibt's kein Meer und auch keine Berge,
statt Natur Ziersträucher und Gartenzwerge.

Ein deutscher Michel in der Nachbarschaft,
kosten echt viel Nerven und Willenskraft
und stört ihn dann noch der Duft beim Grillen,
kann ich nur weg gehen oder ihn drillen.

Und weil ich von Grund auf friedliebend bin,
kommt ihn "erziehen" mir nicht in den Sinn.
Ich vermiete mein Haus für möglich viel
und kaufe mir dafür dann ein Wohnmobil.

Auf die Würze und Wunder des Lebens,
wartet man hier umsonst und vergebens.
Ab und an, auf 'nen Kaffe und Kuchen,
kann ich ja hier meine Lieben besuchen.

Mit meiner Frau und einem Kasten Bier,
lass' ich Ödnis und Michel hinter mir,
wink' zum Abschied den Zwergen verwegen
und fahre glücklich der Sonne entgegen...

Thomas

Vom Sonnenlauf gejagt die Schatten,
Sehnsucht türmt sich zum Altar.
Wollen mich ferne Bande packen,
meine Spur des Fernwehs sahen.
Sieben Siegel und kein Schlüssel,
bittersüß der Ferne Saft.
Jeder Flügelschlag, bezwungene Lüfte,
mir das Himmelsblau verschafft.

Haucht der Silbermond dem Blatt
seinen Zeitenspiegel.
Streicht mir das Gefieder glatt,
gibt dem Fernweh Flügel.
Gut versteckt, zum Horizont,
weite Blicke reiten.
Alles Sinnen vorwärts strebt,
Nacht kann es nicht halten.

Ferner jagt der Sturm das Wasser.
Wellenschlag den Strand versteckt.
Wolkenstadt kennt keinen Anker,
fernes Ziel nach Freiheit schmeckt.
Alle Orte Lockung hatten,
doch kein wärmendes Feuer war.
Wollt ihr mich doch endlich packen,
Fernweh, Weite in Gedanken nah.