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Gedichte über die Frau - Seite 8


Das Gute Stück

Des Mannes Pracht und ganzer Stolz
ist nicht aus Eisen, nicht aus Holz.
Kein Auto bringt ihm so viel Glück
wie dieses eine „Gute Stück“.

Das Stückgut, das die Männer meinen,
hängt oder steht zwischen den Beinen.
Dort war es schon, als sie geboren –
alleine zwar, doch nicht verloren.

Gilt doch des Mannes Augenmerk
von Kindheit an nur diesem Zwerg.
Auf daß er wachse und gedeihe
und den Besitzer auch erfreue.

Zudem hört man schon hin und wieder,
daß dieses liebste Glied der Glieder
recht nützlich gehen kann zur Hand
beim Einsatz für den Fortbestand.

Ob Fische, Vögel, ob Tomaten,
ob Ameisen oder Primaten
wie Menschen, die nur kluge Affen –
sie alle wollen Nachwuchs schaffen.

In diesem Film spielt nun der Kleine
den Titelheld, doch nicht alleine:
Winkt doch mit Frau in zweiter Rolle
ein Oscar nur – komme, was wolle.

Bei allem Trubel um den Star
nimmt ER sehr oft nicht richtig wahr,
daß jene Frau am Bühnenrand
glatt jeden Mann spielt an die Wand.

Denn lehrt doch die Biologie:
Das stärkste Glied ist nämlich SIE.
Der Mann als Held gibt sich die Blöße,
verwechselt Stärke gar mit Größe.

Er jagt, er sammelt und treibt Sport,
ist Krieger, Arbeiter und Lord,
sorgt für das Heim und frisches Futter –
doch gäb’s ihn nicht ganz ohne Mutter.

Das gute Stück in seiner Hand
ist zahm wie eine Zimmerwand,
die öde ausschaut ohne Bild –
so macht die Frau erst Zahmes wild!

Es ist auch gleich, wie man es nennt,
das Stück, das in der Hose pennt:
Sei stolz auf „Longhorn“ oder „Kingston“,
nicht traurig sein über „Sir Winzton“!

Denn jeder Riese fängt klein an
und selbst ein Zwerg steht seinen Mann.
So geben Lord UND Galgenstrick
ihr Bestes mit dem guten Stück.

© Micha Schneider
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Die Frauen über 40

Der Volksmund sagt, Frauen über 40
werden doch erst rege und würzig.
Sie werden eher vom Tiger gefressen,
wenn sie keinen Schutz besessen,
als von einem Mann geehelicht,
sagt der statistische Bericht.

Wer es nicht glaubt, schöpfe Kraft
und höre mal in die Nachbarschaft.
Mit 40 hat’ s die Frau geschafft,
ernährt sich selbst mit eigner Kraft.
Liebe ist noch kein Problem,
weil die Männer Schlange stehen.

Mit 41 hat ihr kleines Herz
Aussetzer, als wäre es ein Scherz.
Die Liebe zeigt erste Fehler auf,
sie nimmt so manches nun in Kauf.
Der erste Mann hat’s abgelehnt,
weil sich ihre Haut leicht dehnt.

Mit 42 bekommt sie ganz gespannt,
vom Doktor erste Krankheiten genannt.
Der Arzt verschreibt der Liebe
Fläschchen weise asiatische Triebe.
Sie hat sie zwar finanziert,
aber noch nicht konsumiert.

Mit 43 will sie es beweisen,
beginnt jetzt durch die Welt zu reisen.
Die Männer werden zwar gewählt,
doch am Ende nicht mehr gezählt.
Sie braucht nun einen Gigolo,
der ihr lobt Gesicht und Po.

Mit 44 kommt die neuste Masche,
stets ein Fläschchen in der Tasche.
Es ersetzt nun Hasch und Mohn
und erlaubt auch Desinfektion.
Dazu kommt nach meinem Wissen
auch das herzförmige Kissen.

Mit 45 wird alles absoluter, reiner,
nur der Körper schrumpelt kleiner.
Wer früher auf dem Rücken lag,
es jetzt kniend auf dem Sofa mag.
Manche Frau ist nur zu gebrauchen,
darf sie zwischendurch mal rauchen.

Ist die 46 endlich aufgetaucht,
wird ein Führerschein gebraucht.
Der Fahrlehrer, der Schweinehund,
wird der erste Scheidungsgrund.
Mündlich hat er sie belehrt
und sie fand das nicht verkehrt.

03.11.2018 © W.R.Guthmann
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