Gedichte Über Evolution - Seite 15

Unser Haus gehört nicht uns
Gäste sind wir allzusammen
Pflanzen, Tiere, Hinz und Kunz
Auf dieser Erd' sind wir beisammen!

Unser Haus ist viel bewohnt
Jeder braucht hier seine Räume
Nicht nur die menschliche Person
Auch alle Tiere und die Bäume

Unser Haus hat sehr viel Platz
Für Kleine, Große, Starke, Schwache
Es ist ein riesengroßer Schatz
Den hütet hoffentlich der Drache

Unser Haus ist schon sehr alt
Und mag noch immer sich erhalten
Doch die Zukunft, die kommt bald
So lasst uns mit Verstand haushalten!


Anm.: Ökonomie (griechisch oikonomia; aus oikos, „das Haus“ und nomos, „Gesetz“), eigentlich das Gesetz für das Haus - steht für Wirtschaft, Wirtschaftlichkeit, Wirtschaftswissenschaft.
Die Ökologie (griechisch oikos: Haus, Haushalt und logos: Lehre, Wort, Vernunft) bedeutet ‚Lehre vom Haushalt‘, vernünftiges Haushalten.

Und sie erschaffen, und sie erschaffen
diese neue Welt; künstliches Abbild
bindungslos, verrohter Menschen.

Oh nein, sind es wir? Dieses gewissenlose Tier?

Und wir erschaffen, und wir erschaffen
zügellos eine entmenschlichte Welt:
Würde, Ethik für Niemanden.

Oh nein, es sind wir! Getriebenes Tier!

Und wir ermatten, und wir erschlaffen
in der künstlichen Welt
-selbst erschaffen-
ist der Mensch zerschunden.

Oh nein, es sind wir! Blinde Sklaven der Gier!


© by FRI

Wenn es an die Wurzel geht,
wenn es heißt: es ist zu spät!
Wenn das Feuer alles frisst
und kein Mensch mehr das ermisst

Wenn die Kriege sich ausbreiten,
wenn so viele Wesen leiden
Wenn die Ängste uns erfassen
und es Tote gibt in Massen,

dann ist die alte Welt am Ende!
Dann braucht es eine große Wende
Dann hat man’s wohl zu weit getrieben,
wie’s in den Schriften stand geschrieben

Dann muss was Neues auferstehen
und muss man neue Wege gehen
Dann hat man irgendwo versagt
Ein neuer Mensch ist dann gefragt

Anm.: Ragnarök, das ‚Schicksal der Götter‘
ist die germanische Apokalypse, das Ende der
bisherigen bekannten Welt, die dadurch ein-
geleitet wird, dass der Drache unter dem Wel-
tenbaum dessen Wurzel durchbeisst. Dann
setzen die großen Katastrophen ein, an deren
Ende ein Neuanfang verheißen ist. Im Neuen Testament wird ebenfalls ein kosmisches Drama geschildert, das die bekannte Welt vergehen und eine neue werden lässt (Apk).

Vision von Freiheit, erscheint dem inneren Auge,
Voll Hoffnung und Heilkraft, voll Freude und Glaube.

Menschen, Geschwister, ohne äußeren Rang,
Vereint voller Frieden, für das Leben voll Dank.

Ein jeder so frei, sich selbst zu entfalten,
Befreit von Willkür und tyrannischem Walten.

Keiner, der sich auf Kosten des Nächsten bereichert,
Nicht and're aus Gier um Erspartes erleichtert.

Stattdessen - Hilfe, um Leid zu vermindern,
Güte soll Leiden von and'ren verhindern.

Es obliegt einem jeden, eig'ne Geschicke zu lenken,
Eigenverantwortung, Freude, Freiheit im Denken!

Ein jeder sieht sich und den Nächsten als Menschen,
Kein Grund mehr auf Kosten von and'ren zu glänzen.

© Michael Metzger, 2023.