Gedichte Über Essen - Seite 72

- fühlen sie sich "bedient" -
-1-
Wie Kaugummi dehnt sich die Zeit,
der Magen hängt auf den Knien,
keine Bedienung weit und breit,
obwohl sie schon nach ihr schrien.
-2-
Im leeren Magen gärt der Groll,
bald gibt es für sie kein Halten,
haben vom Warten Nase voll,
Menükarte sie entfalten.
-3-
Sie reißen das Papier heraus,
schreddern es mit den Zähnen,
spucken den Papierbrei heraus
und lachen wie Hyänen.
-4-
Die Bedienung kommt angerannt,
gefolgt vom Wirtshausbesitzer,
jetzt sind allesamt angespannt,
kein Wunder, bei solchem Schnitzer.
-5-
Entschädigt werden die Gäste,
es wird nun beiden aufgetischt,
reichlich, wie zum Ehrenfeste,
ein Geschenk, das Laune auffrischt.

Pizzen, die es in sich haben
-1-
Zwei Bauarbeiter aus Weinheim
litten unter vermehrtem Schleim
nachdem sie aßen
Pizza in Maßen
mit Belag aus Schnecken statt Schwein.

-2-
Eine Lehrerin aus Essen
war auf Pizza ganz versessen,
der Pizzabote,
fescher Exote,
ließ sich gern an Brüste pressen.

-3-
Das Maß ist voll!

Ein Kronenwirt aus Unterfranken
musste wegen Trunksucht "abdanken"
Unrat sich sammelte,
Fisch, Fleisch vergammelten,
Essensreste zum Himmel stanken.

Einer Schnake war es viel zu schwül.
Ein Ort, welcher ist angenehm kühl,
der fiel ihr ein, Gott sei Dank,
drum flog sie in den Kühlschrank.

Dort kühlte sie sich erstmal ab.
Als sie dort schon mal saß,
dachte sie sich: Hier gibt es lecker Fraß!
Da snackte sie reichlich, dass ohne Maß,
wurde müde, schlief ein im Marmeladenglas.

Als sie aufwachte, machte sie schnief,
weil sie viel zu lange schlief.
Deshalb hatte das Insekt, einen Infekt.

Und die Erkenntnis von dem Gedicht:
Im Kühlschrank schlafen, besser nicht.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.