Gedichte über die Erkenntnis (Seite 199)

Seelenwärme

Es wird immer weniger,
Momente, wo sich die
Spreu vom Weizen trennt.

Was zuvor Einklang fand,
platzverschoben, sich
plötzlich nicht mehr kennt.

Entwicklung findet statt,
voneinander, zueinander,
immer dem Licht entgegen.

Nur Liebe und Wärme
lässt gedeihen und wachsen,
Seelen miteinander bewegen.

Wahlniederlage

Eine Partei, die verliert bei der Wahl,
verliert in den Tagen danach Mitglieder, in ganz großer Zahl.
Das alleine ist schon mehr als nur unschön,
das Tragische ist: Es sind die Besten, die geh'n...

Simon Marius

Die Frage nach dem Sinn

Bin da, wo soll ich auch hin? Hinaus in die Welt? Macht das nen Sinn? Eine Antwort auf diese Frage, hätte ich gern, was ist bei der ganzen Sache der Kern? Immer nur in eine Richtung wandern, stets unterwegs, von einem zum andern? Wie lange ist man unterwegs, um sein Ziel zu finden, wie lange wird es dauern, Schmerz und Pein zu überwinden? Wer weiß die Antwort, wo liegt der Sinn, dass ich in diesem Leben gefangen bin? Wo kann ich bleiben, wo soll ich hin? Soll ich hoffen oder glauben, wieviele Fehler darf ich mir erlauben? Das Leben leben, ist der Sinn, zu sein und zu bleiben, bis dahin, wenn der Mann mit der Sense in der Türe steht und erst dann, uralt wie ich bin, mein stolzes Leben vergeht.

Unerfüllte Erwartungen

Oftmals ist es eine nicht erfüllte Erwartungshaltung
die uns leiden lässt.
Wir erwarten Beachtung und Anerkennung für unser Tun.
Bestätigung von außen.
Anstatt auf Das stolz zu sein,
was wir geleistet haben.

© Michael Jörchel

Manchmal heilt die Zeit

Manchmal heilt die Zeit tatsächlich Wunden
und etwas geschieht, ohne das man's will,
der Sturm der irritierenden Gefühle,
ist plötzlich klein und es wird ruhig und still.
Der Weg besteht dann nicht mehr nur aus Kurven,
die meterhohe Wand die einst bewahrt,
davor, dass man verletzt wird, bekommt Risse,
das Leben gewinnt immer mehr an Fahrt.
Dann trifft ein lächeln dich in deinem Innern
und unwillkürlich lächelst du zurück,
das was du all die Jahre hast begraben,
ist plötzlich wieder da und das ist Glück.
Was einmal war, gehört zu deinem Leben,
doch ganz egal was du im Leben machst,
es bleibt ein Teil von dir, das nimmt dir keiner,
egal ob du nun weinst, oder du lachst.
Drum geh den ersten Schritt ins neue Leben,
laß zu ,dass dich das Leben darf berührn ,
bewahr wie einen Schatz dir deine Wunden,
doch weich der Hand nicht aus ,die dich will führn.
Manchmal heilt die Zeit tatsächlich Wunden,
doch das bedarf von dir den ersten Schritt,
der zweite tut noch weh doch wird es leichter,
versteck dich nicht geh mit dem Leben mit.

Gedichte über die Erkenntnis - Seite 199

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Wahlniederlage

Die Frage nach dem Sinn

Unerfüllte Erwartungen

Manchmal heilt die Zeit