Wenn ich ein Gedicht mal schreibe,
was sehr oft passiert, beileibe,
habe ich mir was dabei gedacht,
ganz egal, ob bei Tag oder Nacht.
Ich schreibe gern von meiner Muse,
von zarten Träumen mit Geschmuse,
aber auch von technischen Themen,
ich brauche mich nicht zu schämen.
Ehe ich mich unnötig lange ziere,
dichte ich auch über viele Tiere.
Von Spinne Thekla bis zur Katze
und über des Hundes große Tatze.
Selbst vom Wolf, verflixt und zugenäht,
wird von mir kein Gedicht verschmäht.
Geburt und Taufe, Jugendweihe,
große Hochzeit, Geldanleihe,
Ostern, Weihnacht, Konfirmation,
aber auch Luther und Reformation,
bin ich verzweifelt, hol ich mir Rat
beim alten Duden, in der Tat.
Doch neuerdings reicht das nicht aus,
die Rechtschreibreform stand ins Haus.
Seit dem ist das Dichten schwierig,
Rechtschreibung und Grammatik sind schmierig.
Seit sich Dativ und Genitiv streiten,
muss man Besitz zum Besitzer leiten.
Und die Anrede, ob Du oder Sie,
bricht so mancher übers Knie.
Durch das Zeilen und Verse messen
habe ich nun den Text vergessen.
Deshalb lass ich euch in Ruh
und schließe das Gedicht nun zu.
05.04.2016 ©Wolf-Rüdiger Guthmann