Gedichte über das Ende - Seite 73

Am Ende aber schweigt das Wort

Von unserem Glücke geehrt
Schlittern wir durch unser Leben,
Kaum gangbar und händisch bewehrt
Wollen wir: Es soll uns alles geben!

So ganz begehrlich, tausendfach
Geraten wir an unsere Wünschbarkeiten
Und geben darin lebenslang nicht nach,
Wollen uns Neuschönes zubereiten.

Am Ende aber schweigt das Wort,
Alles Materielle fällt ins Vergessen,
Denn an unserem einstigen Ewigkeitsort
Sind's unsere Taten, die dann vermessen.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Geniesse das Jetzt im Heute
Diesen besonderen Tag, den ich jetzt für Dich hier deute:

Deine Jahresuhr erreicht heute die 12 zum fünften Mal
das ist eine ganz spezielle Zahl

5 Gliedmassen zieren Dein Seelengewand
5 Finger sind an jeder Hand

12 Monate hat das Erdenjahr
Sie stellen den Lebensrythmus dar

60 Minuten hat die Stunde
12 Mal am Tag drehen sie ihre Doppelrunde

Dann beginnt ein neuer Tag
der gestern noch im Dunkel lag

Sie halten Dich stets auf Trab
im Auf und Ab
der Lebensgezeiten

Und werden mit ihrem eigenen Klang
sowohl Freud’ als auch mal Leid bereiten

Es zeigen diese Zeiten:
Das Ende ist ein Neuanfang

© jogdragoon

Alles, alles geht einmal vorbei
und endet
das Hier und Jetzt
das Leben selbst, das sich in dieser Wachstumszeit
verschwendet

Nichts endet, sondern alles ändert sich
so spricht der kluge Mann
ein jeder Anfang ist nur Beginn
das erst durch Wandlung sich entfalten kann

Dies begleitet dich in Zukunft
Stück für Stück
auf deinen Wegen, dass du immer stärker wirst
wie mutig wird dein Schritt

Denn wenn du etwas wagst, dich nie verlierst
und doch vergisst,
findest du das höchste Glück
das einzig hier auf dieser Welt
für dich und jederman
erlebbar ist


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 02.07.2024]

OHNE WORTE
„Es ist immer etwas in Mode,
außer der Seele.“ Cees Nooteboom

Woher, all diese Worte
des Widerstands, der Wut, der Trauer?
Obwohl das Leben doch schön ist,
hinter dem Schleier.

Welche Art von Melancholie überfällt dich heute,
von all denen, die du so sorgsam gepflegt hast?

Woher all das Schweigen,
das Pöbeln, das Lamentieren,
obwohl immer irgendwo Krieg herrscht?
Ist es das, was wir Menschlichkeit nennen?
Humanismus, ein euphemistischer Begriff?

Wir sulen uns, in unserer Inkonsequenz.
Vielleicht geht nicht einmal die Welt unter,
auch wenn wir so weiter machen.

Seele, Bewusstsein, Verantwortung - was sind das für Worte?

Meine Prophezeiung (damit ließe sich eine neue Sekte gründen) lautet:
Die Welt wird den Menschen überleben.
(Wir sind auch wirklich nur wichtig für uns.)

Sie wird überleben, aber wortlos.