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Gedichte über Emotionen - Seite 306


Frau Holle, sie lebt doch !!! / Winter 02 Punkt 21

Ach ihr meine super Schönen, Fröhlichen und Lieben,
unsere Greta hatte doch die Frau Holle abgeschrieben.
Alle dachten, die Alte, die brauchen wir nicht mehr
und das Schneelager ist ja eh schon sehr lange leer.

In Facebook kam der Sonderbericht Frau Holle ist tot,
vermutlich wurden die Berichterstatter da nicht einmal rot.
Frau Holle war durch diesen Bericht ein bisschen pikiert,
die Kollegen von Facebook haben sich nicht mal geniert.

Zuerst hatten viele die wenig genutzten Schlitten weggegeben,
unsere Kinder wandelten mit Smartphone auf digitalen Wegen.
Die Skier mit den alten Bindungen, die wollte auch keiner mehr,
kurz und knapp, man gab sie dann zum Brennholzhacken her.

Wegen fehlendem Schnee gab man sogar die neuesten Skier weg,
aus heutiger Sicht war das natürlich mächtig falsch und keck.
Mit Melancholie sah man im Fernsehen Winterbilder aus Tirol,
Winter in Nord Deutschland, das wird es kaum noch geben wohl.

Im Januar rieten uns die Wetterfrösche sogar zu Fahrradtouren,
gefühlt wechselten zwischen Minus 0 und Plus 0 die Temperaturen.
Vormittags der Himmel bedeckt, nachmittags kamen noch Wolken dazu,
es regnete viel und am Stück und unsere Natur kam nicht zur Ruh.

Als Ersatz zu dieser unmöglichen negativen Wetterlage,
bescherte Fräulein Corona uns Menschen leider positive Tage.
Virus, Inzidenz, Homeoffice, Quarantäne und Pandemie,
diese Begriffe kannten unsere Normalbürger eigentlich nie.

Ende Januar war bei uns die Stimmung, wie beim Jüngsten Gericht,
wie in den letzten Jahren, war noch kein Winterwetter in Sicht.
In Fachkreisen sprach man von Kapriolen und unmöglicher Gammelei,
man war sich fast einig, eigentlich ist es ein Fall für die Umweltpolizei.

Anfang Februar gab es dann eine Flocken Videokonferenz,
dem Flockenrat war klar, wir fördern eine Winterpräferenz.
Den Meckerköppen auf Erden, die immer nur reden sch… ,
die kriegen ab morgen erst mal 100 volle Tonnen Glatteis.

In den Tagen darauf machten sich dann Milliarden auf die Socken,
genau, vom Himmel hoch fielen die flockigsten aller Flocken.
Die ewigen alten Meckerköppe zogen zunächst ihre Köpfe ein,
unsere Ferienkinder, die fanden das aber recht cool und fein.

In den Berichten durften wir lesen, Schneechaos im Norden,
riesige Staus auf den Autobahnen, bei der DB große Sorgen.
Sofort drohten die Meckerer Frau Holle mit der Umweltpolizei,
Unsere Kluge befahl dann, am Aschermittwoch ist alles vorbei.
Ernestine Freifrau von Mollwitz






mageba
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In einer kleinen Konditorei ( Geistesblitze 2021-01 )

In einer kleinen Konditorei, da saßen Zwei,
bei Wodka mit Cola und süßlichem Brei.
Ein elektrisches Klavier klimperte leise,
eine zu dem Kaffeehaus passende Weise.

Geben Sie dem Säufer am schwarzen Klavier,
bitte noch ein silbernes Tablett, mit sechs Bier.
Leg auch noch drei deutsche Bockwurst dazu,
und ermahne die Leute, wenn ich futtere zur Ruh.

Ein Großvater mit grauem ,,Kraushaar Bart,''
sprach plötzlich sehr laut und extrem hart:
,,Wir sind doch hier wohl in einem ordentlichen Café
und nicht in einem Sex Schuppen Shop.. He, Je Je ''

Das mit dem „Sex Shop,'' das hätte der wohl gerne,
wir waren aber nicht im Haus mit der roten Laterne.
Dann verschwand der Kellner mit langen Schritten
und murmelte: ,,Fehlt noch, Gebäck in Form von Titten.''

Ein anderer Kellner, in einer grünen Livree,
servierte dem Herren nun einen grünen Tee.
Der Alte, der aber einen Kaffee hatte bestellt,
verstand nun gar nicht mehr die Kaffeehaus Welt.

Da räusperte sich eine Dame von großer Welt,
den grünen Tee, den hatte ich doch wohl bestellt.
Es war die Gräfin von und zu der Armen Heide,
ihre Armut sah man, an Ihrem verblichenen Kleide.

Die Zwei mit der zuckersüßen reizenden Maus,
schlürften gemütlich den fünften Wodka aus.
Ihr süßer Brei, der war am Rande recht grau,
das fanden sie sehr ekelig und verdammt mau.

Sie machten es wie immer an solchen Tagen,
Fliege heimlich hinein und dann mächtig klagen.
Der Kellner beflissen, besah sich die Sauerei,
versprach ihnen, er bringe sofort einen neuen Brei.

Gönnerisch verzichteten sie auf köstlichen Ersatz,
sie spendeten einfach für Blaumeise und Spatz.
Doch drei Wodka mit Cola, die könnten sie noch vertragen,
genau, dann würden sie sich auch nirgendwo beklagen.

Eine Ziege am Fenster bestellte einen Kaffee Togo
und meckerte, gib noch Grass zu, so bin ich dann froh.
Man hatte das Gefühl, es läuft alles aus dem Ruder,
und dann noch eine Ziege, so ein stinkendes Luder.

Fehlt nur noch der Kerl mit dem hässlichen Hund,
ich glaub, da wird es dem Opa dann doch zu bunt.
Am offenen Fenster hörte man schon das bellen,
es hörte sich an wie Randale auf den Seychellen.

Am Schild: ,,Zutritt für Hunde - bei Strafe verboten.''
da gingen sie lächelnd vorbei, die deutschen Kojoten.
Stehen blieben sie dann am dritten runden Tisch,
der Hund hob das Bein und es machte mächtig ZISCH.

Plötzlich rattere eine Smartphone Wecker Melodie,
,,Corona, das gab es wohl zu Weihnachten noch nie.''
Aus festem Schlaf bin ich mit meiner Maid erwacht,
und hab mit ihr über diesen drömlichen Traum gelacht.

So vermisst, hatten wir Menschen es wohl noch nie,
da musste erst kommen eine Corona Pandemie.
Das uns fehlende skurrile Leben in den Kneipen,
müssen wir wohl nach dem Lockdown neu erstreiten.


Ernestine Freifrau von Mollwitz




















mageba
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