(Für meine Sösi von ihrer Safta*)
Geschmiegt an eine stein´ge Mauer,
hockt ein Wesen voller Trauer.
Dieses Menschlein ist ein Kind,
gebeutelt wie ein Blatt im Wind.
Wo sind die, die sich erdreistet,
und dies Menschlein sich geleistet,
die es frech und unverhohlen
aus dem Paradies gestohlen,
die es hier zum Leben brachten
und es dann so fertig machten ?
Während sie in Hass sich flüchten,
Stein auf Stein zur Mauer richten,
wird ihr Kind, der kleine Engel
nur ein Utensil vom Schwengel,
der so lang im Kreis sich dreht,
bis es nicht mehr weitergeht.
Ist das Material zerbrochen,
wird das Endurteil gesprochen.
Dem kleinen Menschlein - windzerstieben –
ist nur Bruch davon verblieben.
Jene Mauer zu beschreiben,
wird als Narbe ewig bleiben.
Irgendwo ´ne Wand zu sehen,
bleibt als Trennungsfrust bestehen.
Das Menschlein, Plus der Einigkeit,
hat sich für sich nun selbst gezweit.
Dem Knösplein in des Schattens Bogen
wurd der Unschuld Duft entzogen.
*) Safta hebr. Großmutter