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Gedichte über Einsamkeit - Seite 148


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Die Einsamkeit Teil 2

(Gesungen)
Ich schaue und ich warte
Der Ober bringt mir schon die Getränkekarte
Die Zeiger wandern auf der Uhr
Doch von ihr fehlt noch jede Spur
Mein Blick hängt an der Türe fest
Die Daumen sind schon blaugepresst
Ich fühle mich schon total gestresst
Während ich hier schaue und warte

Falten bilden sich auf der Stirn
Sorgen erobern mein Gehirn
Fiel auf ihr gar ein Gestirn
Während ich hier schaue und warte

Hatten wir denn keine Eintracht
Es ist doch schon weit nach acht
Hat sie sich aus dem Staub gemacht
Während ich hier schaue und warte
Ja, ich schaue und ich warte

Wie? Ich tu es schon wieder?
Ich singe erneut zu laute Lieder
Es tut mir wirklich wieder Leid
Doch diese schreckliche Wartezeit
Vergeht einfach viel zu langsam
Deshalb fand ich es doch ratsam
Um die Zeit zu überbrücken
Mit ein paar Gesangsstücken
Die Zeit mir zu vertreiben
Und zu überschreiben
Es ist schon dreißig nach acht
Und sie hat sich noch nicht hergebracht
Dürfte ich erneut euch die Zeit rauben?
Denn es wachsen schon dunkle Trauben
In meinen Gedankengängen
Die gleich Sirenengesängen
Mich warnen, dass sie nicht kommen wird
Ich hoffe wirklich, dass jede sich irrt
Darf ich mich mit euch Ablenken
Von diesem düsteren Denken?
Indem ich euch berichte werde
Wie ich auf dieser wunderschönen Erde
Katharina getroffen habe?
Es ist mehr Bitte als Frage
War das ein Ja?
Ich nehm’s mal war

Wie gesagt, war ich mein Leben lang allein
Ich versuchte deshalb mein Glück online
Zuerst verführte mich mein Bruder zu `nem Onlinespiel
Es beim Namen zu nennen, wäre hier doch zu viel
Denn es ist nicht wirklich von Belang
Egal auf welches Onlinespiel man auch aufsprang
Das, was ich erlebte, erlebt man wohl in jedem Onlinespiel
Denn die Klischees sind so veraltet wie ein Dinofossil
Mit der Hilfe meines Bruders fand ich schnell Bekannte
Weil er ein paar Leute von anderen Spielen her kannte
Ich möchte mich nicht zu sehr im Detail verlieren
Sondern möchte die Jahre nur zusammen fassend kommentieren
Ich half einer Frau durch die Ehekrise
Denn so lautet einfach meine Devise
Wenn einer Person jedes Glück nur noch davon rennt
Auch wenn man eine Person nur einen Monat kennt
Sollte man der Person steht`s zur Seite stehen
Wird man sie im realen Leben auch nie sehen
Sie lebt hunderte von Kilometern von mir entfernt
Deshalb haben wir uns nie persönlich kennengelernt
Sie hatte sowieso von der Männerwelt die Schnauze voll
So sehr tobte in ihr der böse Scheidungsgroll
Nicht das wir uns hier missverstehen
Ich wollte ihr nicht deshalb beistehen
Weil ich mit ihr eine feste Bindung haben wollte
Ich wollte, dass sie einfach nur glücklich sein sollte
Was sie übrigens wieder ist
Nach all dem ertragenen Mist
Sie nannte mich ihren Fels in der Brandung
Doch nach ihrer rettenden Uferlandung
Frage ich mich in der Brandung stehend
Und der Rettenden Frau hinterher sehend
Was wird aus dem Felsen, wenn die Person das rettende Ufer erreicht
Wird der Fels im Laufe der Zeit von den Wellen erweicht
Sodass er Stück für Stück ertrinkt
Und in die Tiefe hinab sinkt?

Oh, verdammt jetzt schweife ich vom Thema ab
Aber die tickende Zeit hält mich einfach so auf Trapp
Ich hoffe, dass sie bald erscheint
Vielleicht hat sie ja neun Uhr gemeint
Statt morgen um acht
Neun Uhr in der Nacht
Dann hätte ich ja noch Zeit
Und es tut mir aufrichtig Leid
Dass ich euch erneut die Zeit raube
Und ich an euren Nerven schraube
Aber es tut mir einfach mal gut
Und kostet mir wirklich sehr viel Mut
Von meinem Leben irgendjemanden zu berichten
Ich hoffe, ihr wollt mich deshalb nicht hinrichten
Wo war ich also nochmals stehengeblieben
Ach, ich wollte meine Onlineerfahrung durchsieben

Ich traf später noch eine weitere junge Frau
Ihre Augen waren in einem Graublau
Bei ihr durfte ich ein Bild von ihrem Körper sehen
Sie wollte nicht nackt vor der Kamera stehen
Verglichen zu einer anderen jungen Frau
Mit hoch erotischem Körperbau
Der ich nur als Scherz zurückschrieb
Nackt fände ich ihr Bild noch mehr lieb
Seitdem schreibe ich den Satz nichtmehr
Es fällt mir auch nicht wirklich schwer
Aber kommen wir zurück zur angezogenen Dame
Anika war ihr wohlklingender Name
Auch hier kam nichts dabei heraus
Trotz eines freundschaftlichen Aufbaus
Sie fand mich einfach zu nett und lieb
Dass waren die Worte, die sie an mich schrieb
Dürfte ich es für mich einmal schätzen
Ich glaube, sie wollte mich nicht verletzen
Sie bezeichnete sich als zu verkorkst und misstrauisch
Oder legen wir die Karten offen auf den Tisch
Sie meinte, dass es an ihr läge
Und ich wäre nicht der Schräge
Dann wollte sie mich auch als Freund nicht verlieren
Mir scheint, sie wollte jede Ablehnungs-ausrede zitieren
Wir sind dann seitdem Freunde geblieben
und haben uns nichts mehr geschrieben
Was Freunde ja tun
Also kommen wir nun
Zu meiner weiteren Internetreise
Bevor ich noch weiter entgleise

Ich besuchte ein Onlinedatingportal
Auch hier fände ich ungerecht und brutal
Würde ich den Namen der Datingseite nennen
Denn die Erfahrungen würde man von anderen auch herkennen
Ich sage es ausnahmsweise direkt
Nachdem ich mich dort eingecheckt
Und angemeldet habe
Ging meine Trauer zu Grabe
Denn gleich die erste Frau, die ich anschrieb
Wobei ich als monatliches Premiumsmitglied
Zwanzig Euro zahlen muss, für diesen Hilfsstück
Schrieb mir nach einer Woche zurück
Wir verstanden uns wundervoll
Aber es wäre einfach zu toll
Und gar nicht mein unheilvolles Leben
Würde es auch hier keinen Hacken geben
Die Chats waren bald verwaist
Denn sie war wie ein Geist
Einfach ohne ein Wort zu schreiben verschwunden
Der Mond zog weiter seine konstanten Runden
Doch von ihr fehlte weiter jede Spur
Das ist halt die geisterhafte Natur
In der Onlinedatingwelt ist dieses Phänomen bekannt
Und solche Menschen werden passenterweise Ghosts genannt
Ich will euch hier mal etwas Zeit ersparen
In den kommenden Monaten und Jahren
Schrieb ich viele, sehr viele Frauen an
Doch ich zog keine in meinen Bann
Wenn sie mir überhaupt mal zurückschrieben
Dann ist es bei einem Es tut mir Leid geblieben
Ich wäre nett und lieb und Blablabla
Wünschen mir Glück und naja
Die meisten schrieben mir gar nicht zurück
Ich dachte schon ich hätte kein Glück
Und wäre einfach nicht liebenswert
Das hat mein Gemütszustand sehr beschwert
Ich versuchte steht‘s individuell und wortgewandt
Und dementsprechenden Aufwand
Meine Briefe zu verfassen
Doch stand ich immer im Nassen
Als würde eine Wolke auf mich regnen
Und mich mit Pech und Unglück segnen

Wenn man von den Geschichten hört
Wo ein jeder Beteiligte darauf schwört
Wie viele Dates sie durchstehen mussten
Bis sie endgültig und glücklich wussten
Dass vor ihnen nun der Richtige steht
Ich war schon froh um ein falsches Date
Ich dachte dann so in mich hinein
Was könnte falsch bei meinem Profil sein
Liegt es etwa am Profilbild
Das wie ein abwehrender Schild
Frauen davon abhält mir zu antworten
Und sie ihr Glück suchen, bei anderen Männersorten
Doch wie sollte ich mein Bild ändern
Auf all meinen illustren Fotobändern
Sehe ich gleich aus
Wie eine graue Maus
Obwohl Mäuse sind doch ziemlich süß
Wäre ich doch nur einer der Parvenues
Dann könnte ich mir eine Frau kaufen
Oder mir die Einsamkeit wegsaufen
Das waren meine Gedanken zu der Zeit
Es waren keine gefüllt mit Heiterkeit

Doch dann kam Katharina
Sie fand mich Prima
Gut, sie gibt jeden Mal eine Möglichkeit
Für ein gemeinsames Treffen zu zweit
Aber wir verstehen uns wirklich toll
Es wird bestimmt wundervoll
Wenn sie bloß gleich kommen wird
Vielleicht ist ihr wirklich was passiert?
Ich schau mal auf der Datingseite nach
Von der ich vorher unter anderem sprach
Vielleicht hat sie mir ja was geschrieben
Nun, meine Zuhörer und meine Lieben
Ich mache wieder einen kleinen Satz
Und nehme auf meinem Stuhl wieder Platz
Und schaue, ob eine Nachricht auf dem Handy steht
Wo Katharina bleibt und vor allem, wie es ihr geht
Ich wünsche euch eine schöne Nacht
Und gebt auf euch und euren Liebsten acht
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Die Einsamkeit Teil 3

Na toll… naja
Das war ja klar
Was nun?
Was soll ich tun?
Ich werde sie also nicht mehr sehen
dann kann ich ja wieder gehen
Und ich hatte so gehofft und mich gefreut
Doch wenn sie ein Treffen verabscheut
Dann kann ich ja wieder gehen
Und muss nicht weiter hier stehen
Oder wollt ihr wissen, was sie zurückschrieb?
Diesen niederschlagenden verbalen Hieb
Ich habe euch ja schon von all meinen Fehlschlägen erzählt
Also werde ich nicht schwerer von dem Neuesten gequält
Sobald ich euch davon berichte
Im schummrigen Restaurantlichte

Am besten fange ich damit an
Wie es nicht anders sein kann
Mit den Worten, die sie mir zurück schrieb
Und der Begründung, weshalb sie fortblieb
Mein freundlicher, lieber Panda
Natürlich steht dort mein Name da
Es tut mir leid, aber ich werde nicht kommen
Die Überlegungen haben mir den Schlaf genommen
Ich dachte über unsere Chats nach
Und beim Thema, was ich anbrach
Bezüglich unserer Interessen
Kam in mir das Ermessen
Dass wir nicht zusammen passen würden
Es sind einfach zu große Hürden
Es tut mir wirklich Leid
Doch im Laufe der Zeit
Hätten wir uns weiter voneinander entfernt
Das habe ich von meiner letzten Beziehung gelernt
Ich finde dich sehr freundlich und nett
Und ich mochte sehr die Gespräche im Chat
Aber wir passen nicht zueinander
Wie Fast Food mit Koriander
Aber ich weiß, dass du bald jemanden treffen wirst
Und dich mit ihr zusammen für immer inwirrst
Ich wünsche dir auf deiner Suche viel Glück
Und auf jeden kommenden Wegesstück
Liebe Grüße, Katharina
Ist doch schön, oder

Sie schrieb: Ich bin freundlich und nett
Die Worte sind ein Schlag mit `nem Brett
Nett, eigentlich als positives Wort gemeint
Aber ist sie immer mit einer Absage vereint
Dann… dann
Was soll man
Davon dann nur halten?
Ich würde es abschalten
Ich würde die Nettigkeit aufgeben
Denn was hat man davon im Leben
Wenn man dennoch in der Einsamkeit nur lebt
Und sie auch stätig einem an der Hacke klebt
Wie ein Stück Scheiße, in die man trat
Und wie ein übler Gestanksapparat
Die Menschen von einem Fern hält
Ich weiß, Katharina hat hineingestellt
Dass sie wegen der mangelnden gemeinsamen Interessen
Unser heutiges wie auch gemeinsames Abendessen
Absagen wollen musste
Sind das die Verluste
Aus dem die Einsamen Wölfe entstehen
Die dann frustriert auf die Straße gehen
Um andere Menschen vom Leben zu befreien
Auf dass wieder alle Menschen aufschreien
Wie nett und freundlich und ruhig die Person war
Nur war niemanden ansatzweise klar
Dass dies schon die ersten Symptome sind
Wie aus einem freundlichen und netten Kind
Ein Mörder und Amokläufer wird
Erst dann wenn, der erste Mensch stirbt

Aber ihr könnt mir ruhig vertrauen
Während panische Augen mich anschauen
Ich laufe jetzt nicht herum
Und bringe Leute um
Ich sage nur, ich kann sie verstehen
Immer durch die Straßen zu gehen
Und die verliebten Pärchen zu sehen
Bei jeden erdenklichen herumdrehen
Und sich zu Fragen
An diesen Tagen
Warum habe ich bloß niemals das Glück
Bin ich wirklich so ein Missgeschick
Es ist ja nicht so, dass man nichts dafür tut
Wäre es nicht so, dann wäre es gut
Weil man dann selber ist, schuld daran
Dass man als einsame Frau oder Mann
Auf diese Weise sein trostloses Leben verbringt
Weil nur aus eigen Handel eine Beziehung entspringt

Es wäre schön, wenn es Leute zum Reden gibt
Die einem Ratschläge geben können, wie man sich verliebt
Doch fragen sie einmal ein Paar
Wie es beim ersten Treffen war
Es hat im Endeffekt mit Glück zu tun
Dass die beiden von damals bis heute nun
In stetiger Zweisamkeit durchs Leben schreiten
Durchblättert man dann auch die Print und Onlineseiten
Kommt in mir noch mehr Verwirrung auf
Steht doch meistens in großen Lettern drauf
Dass wieder ein Beziehungsmord begangen worden war
Und das mehrmals in einem ganzen Kalenderjahr
Wie kommt es nur, dass so etwas geschieht
Die Leute geben doch nicht so viel Kredit
Kommt es mir jedenfalls so vor
Und ich fühle mich wie ein Tor
Dem man einem Mörder lieber vorzieht
Denn es kommt ja immer dasselbe Lied
Er hat bestimmt nur nicht die Richtige gefunden
Und werde die Tiefe seiner geschundenen Seele erkunden
Und ihm von seinen Schmerzen befreien
Am Ende werden sie vor Schmerzen schreien
Bevor sie am Ende tot daliegen
Und ins Himmelreich empor fliegen
Also hat ein böser Mensch mehr Chancen als ein Netter
Fällt die Erkenntnis hernieder wie im Herbst die Blätter
Weil man die ja verändern kann
Warum nimmt man nicht den Mann
Der ja schon so ist
Und keine Makel misst
Und so wird auch einem schnell klar
Warum einsame Wölfe jedes Jahr
Totbringend durch die Straßen gehen
Sie können diese Welt nicht verstehen
Als Kind erzählt man ihnen sei nett und brav
Wie ein lammfrommes, auf der Weide grasendes Schaf
Dann wird dir immer Gutes geschehen
Doch im Laufe des Lebens wird man sehen
Dass alles eine Lüge war
Denn einem jeden wird klar
Mit Lüge, Bestechung, Falschheit und Trug
Gewinnt man jedes Lebenspiel mit dem ersten Zug

Aber ich will nicht böse sein
Voller Falschheit und gemein
Ich mag es den Leuten zu helfen
Wie Wünsche erfüllende Elfen
Aber es lastet doch schwer
Und man fühlt sich so leer
Klar, ein Danke hat sehr viel wert
Und ist niemals irgendwo verkehrt
Aber es wäre so wunderschön
Würde eine Frau an meiner Seite steh’n

Ich habe ja auch hier ein schlechtes Gewissen
Dass ich euch bei eurem gemeinsamen Abendessen
Mit meinen Sorgen belästige
Und so eure Abneigung festige
Da könnt ihr mich auch besser verstehen
Warum meine Füße nicht zu den Verwandten gehen
Freunde habe ich ja bekannterweise keine
Bin ich ja in der Ansicht ziemlich alleine
Ich will nicht ständig bei ihnen herum heulen
Als hätte ich die schmerzhaftesten Beulen
Nicht nur, weil ich ihnen auf die Nerven ginge
Wenn ich ständig dasselbe Lied vorsinge
Sondern auch, weil die Antworten immer dieselben sind
Hör mir doch zu, mein liebes und nettes Kind
Und dann kommen irgendwelche Phrasen
Die älter sind, als die nordischen Asen
Von Deckel und Töpfen
Von Bändern und Zöpfen
Von Fischen im Teich
Von gesund und reich
Und so weiter und weiter und sofort
Ich suchte auch Rat an einem anderen Ort
Aber überall, wo es um das Singledasein geht
Kommt es wie aus einem frömmeren Gebet
Dass man sich Gedulden solle
Und weiterhin einfach nur wolle
Und das von Leuten, die in einer Beziehung sind
Dass wäre so, als wüsste der tosende Wind
Wie es dem Ozean erginge
Es sticht wie eine Klinge

Klar sie waren auch mal allein
Wie kann es auch nur anders sein
Aber wie lange fristete sie das Singledasein denn?
Bevor sie mit einem Ken oder einer Vivienne
Wieder in Zweisamkeit durchs Leben schreiten
Ich will es ja nicht anfechten und bestreiten
Dass sie es ja im Guten meinen
Doch es ist einfach nur zum Weinen
Fühlt man sich doch, als würde man belehrt
Und all die Sorge, die an einem unermüdlich zerrt
Schieben sie in die Nichtigkeit
Denn es kommt ja die Zeit
Wo man auf die Sorgen zurückschaut
Und man dank Bräutigam oder Braut
nur mehr darüber und über die Gedanken lacht
Doch habt ihr schon mal daran gedacht
Dass es Leute gab, die einsam und alleine starben
Die nie erfolgreich um einen Partner warben
Nein, das kann nicht sein
Das fällt euch nicht ein
Es würde euer Weltbild zerstören
Aber ich kann es euch schwören
Es gibt diese Menschen im Leben
Und die wird es auch immer geben
Von ihnen wird nur nie berichtet
Bis die Polizei sie hinrichtet
Weil sie auf die Straße liefen
Menschen um Hilfe riefen
Bis sie ermordet am Boden lagen
Nur an solchen schrecklichen Tagen
Treten sie ins Rampenlicht
Und man erblickt ihr Gesicht
Gleich werden sie zum Bösen abgetan
Denn sie sind ja selber schuld daran
Das ist der einheitliche Klang
Denn es hat ja ein jeder bislang
Freunde und eine Beziehung gefunden
Dafür braucht man nicht die Welt erkunden
Es ist auch logisch, dass ihn niemand wollte
So sehr wie dieser Mörder heulte und schmollte
Doch wie es zu alledem kam
Passt niemandem in den Kram
Ich möchte solche Taten nicht beschönigen
Oder gar mit diesen Worten noch würdigen
Aber es ist jeder Tag eine Qual
Und es ist immer wieder brutal
Wenn man aufsteht und niemanden zum Reden hat
Und ist man am Abend müde und einfach nur platt
Niemanden an dem man sich lehnen kann
Egal ob als Frau oder auch als Mann

Es gibt noch zwei Phrasen
Die auf meiner Zunge saßen
Das Leben ist ein Spiel
Doch am Ende, am Ziel
Gibt es in jedem Spiel auch Verlierer
Gedenkt bitte auch immer Ihrer
Nun kommt die zweite Phrase
Diese ziehe ich mir aus der Nase
Im Weltall hört man dich nicht schrei’n
Doch auch auf der Erde bist du so allein
Dass dich niemand um Hilfe schreien hört
Auch wenn die Welt um dich sich zerstört
Nun werde ich wirklich von euch gehen
Wir werden uns eh nie wieder sehen
Ich würde gerne mit etwas Positiven enden
Doch mein Schicksal wird sich wohl nicht wenden
Ich werde jetzt einfach nach Hause gehen
Werde dem Fernseher beim Flimmern zu sehen
Werde irgendwelchen Klängen lauschen
Vielleicht den Schmerz wegrauschen
Wie schon so viele Nächte davor
Danke für euer geliehenes Ohr
Es tut mir wirklich Leid
Nahm ich euch zu viel Zeit
Doch nun ist es endlich für euch soweit
Ich verabschiede mich in die Einsamkeit

(singt zur Melodie Sound of Silence)
Ich sitze wieder im Dunkeln hier
Nur die Einsamkeit ist noch bei mir
Die Uhr tickt stetig die Zeit hinab
Und führt mich näher zu meinem Grab
Das ich wohl alleine beschreit
Finde ich meine letzte Ruh
Dem höre ich zu
Dem Klang der Einsamkeit
Menschen jubeln vor dem Fenster hoch
Wann ich es tat, weiß ich es noch?
Mir fällt es schon nicht mehr ein
Solange bin ich schon allein
Die Freude und die Heiterkeit
Fällt mir sehr schwer
Ich höre nurmehr
Den Klang der Einsamkeit

Stimmen sprechen nah zu mir
Doch Menschen sind keine hier
Es sind Gedanken, die mich sehr qähl’n
Sie entspringen aus meiner Seel’n
Ich setze mich in Trunkenheit
Um mich zu entziehn
und ihr zu entfliehn
Dem Klang der Einsamkeit

Du bist doch selber schuld daran
Schimpfen sie mit harschem Klang
Ich erwidere sie mit keinem Wort
Sitze voller Lethargie vor Ort
Bis zum Ende meiner Zeit
Wie ein artiger Knecht
Gebe ich ihm recht
Dem Klang der Einsamkeit

Bis in die Ewigkeit
Was ich auch tu
Höre ich ihm zu
Dem Klang der Einsamkeit
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