Gedichte über Ehrlichkeit - Seite 104

Hurra ich habe die Sechzig geknackt.
Seit über zwanzig Jahren bin ich nicht mehr im Suff versackt.
Mittlerweile war ich auch ein zweites Mal verheiratet.
Auch dies hatte mich im Endeffekt nur geschadet.

Ich fühle mich nun mehr von zwei Frauen hinter gangen.
Ich sage trotzdem: "Mit gehangen mit gefangen."
Beide Ehen möchte ich in meinem Leben nicht missen,
auch wenn beide Frauen haben mich ganz schön beschissen.

Eine dritte Ehe wird es nicht geben,
denn ich hänge an mein restliches Leben.
Jedesmal ging es mir ziemlich jahrelang schlecht.
Kann man wirklich haben so viel Pech?

Gut, ich habe es nun überwunden.
Jetzt komme ich gerademal über die Runden.
Trotzdem mag ich mein Leben.
Ich habe noch immer genug zu geben.

Auch mit meinen jetzigen körperlichen Beschwerden
werde ich wieder glücklich auf Erden.
Dabei hilft mir das schreiben von Gedichten.
Nur so kann ich meine Verwirrung gut lichten.

Werden wir alle Zeugen menschlichen Versagens?

Wir sind das Tagebuch,
indem bald alles festgehalten steht.
Vielleicht wird man später auch uns dafür anklagen,
wenn erneut Geschichte nicht gut ausgeht...

Ich spüre in mir dieses aufwühlende Unbehagen,
weil es sich um Geschichtsvergessenheit dreht.

Politische Lippenbekenntnisse wollen nur Macht haben,
die wie so oft aus gebrochenen Versprechen besteht.

Trauernde weinen leise
auf Ruinen menschlichen Versagens.
Wer nimmt Rücksicht,
wer respektiert ihr Wehklagen?

Die Hoffnung auf ein Einlenken
von Tag zu Tag verweht...

© meteor 2025

Wieselflinke Infotrades

Wir lesen im Netz vermehrt Aufstellungen:
Wieselflinke Infotrades signalisieren Aufhellungen.
Dabei ist bei ihnen meist nicht ganz klar,
Ob sie wahr – oder sonderbar.

Die Überprüfung der Wahrheit kommt abhanden,
Wo immer nur Hektik und bunte Girlanden
Den Verstand und das Nachdenken vernebeln
Und damit jegliche Vorsicht aushebeln.

Jede Wahrheit braucht ihre Zeit,
Nur dann gibt es für sie faires Geleit,
Womit uns der Schicksalsmodus gibt Mut,
Außerdem bleiben wir so auf der Hut.


©Hans Hartmut Karg
2025

*