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Gedichte zur Dunkelheit - Seite 98


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Nachtfahrt

(Eine epische Episode)

Wer fährt denn da so spät den Weg entlang?
Kurz nach des Sonnensternes Untergang?
Leise hört man stetes Atmen
Des Freilaufs Klickern will verraten

Es ist ein Radler mit seinem Gefährt
Der sich gegen das Dunkel wehrt
Leise ruft er Mond und Sterne
Die leuchten in zaghaftem Dunst, in weiter Ferne …

Seine Lampe strahlt und leuchtet stark
Sie machts Helle wo es sonst nur „Dark“
Man hört spitze Steinchen flitschen
Die dann geschwind übern Boden titschen

Mit seinen Gedanken ist er schon daheim
Doch vorerst rollt er HIER, allein ...
Käuzchen sitzen links und rechts im Baum
Starren des Wegs entlang, man sieht sie kaum …

Wolken schieben sich vor dichten Dunst
Das letzte Fünkchen Licht entschwindet
Des vergang‘nen Tageslichtes holde Gunst
Zur Gänze sich dem Radelnden entwindet

Ein Vögelchen, es ist schon dunkle Nacht
Hat sich gerade noch in Sicherheit gebracht
Es z i e h t ein kalter Wind durch das Geäst
Noch regnets nicht, ist‘s nicht benässt

Jämmerlich forsches Ächzen ist zu hören
… Zwei Bäume, die sich im Winde reiben …
Den Radler beginnt es schon zu stören ...

Wohin soll es ihn an diesem Abend treiben?


Der Weg kennt des Nachts kein Ende
Die Dunkelheit wirkt tief, kalt und leer
Scheinbar gibt‘s gleich keine gute Wende!
Der Radler konzentriert sich wirklich sehr ....

Zwei hell leuchtende Punkte, links vom Wege …
… Gleich neben einem bemoosten Stamm ...
Erstaunt, was in der Natur doch noch alles Rege!
Des Radlers Kluft wird vom Schweiße langsam klamm …



Klingt da nicht ein leises Heulen?
Oder war das nur der Wind?
Den Radler beginnt's im Wald zu graulen
Er bemerkt, dass was nicht stimmt ...


Um eine Kurve geht es nach rechts
Zudem für ein gutes Stück Bergauf …

Um diese Zeit das Pochen eines Spechts?
Des Schicksals Plan nimmt seinen Lauf ...

***

Die Wolken staffeln sich mittlerweile dicht
Tropfen treffen immer wieder
Kein schimmernd Sternenlicht …
Stattdessen zuckt ein Blitz hernieder !!!

Der Wind frischt auf, die ersten Böen
Die Äste biegts! Das ist der Föhn ...
Den lehmigem Hohlweg hinauf ... Es ist nicht schön ..
Am Winde liegts !!! Was ein Gestöhn ...

Der Weg senkt sich ins Tal
Die Fahrt wird zügig, schnell
Der Pfad hier rutschig, schmal
Vorsicht und Wagemut im Duell

Keine Drehung der Kurbel mehr im Kreise
VORN TAUCHT AUF EIN DICKER AST ...
… es scheint das Ende dieser Reise ...

Rad und Herzl holpern... . FAST ... !!!


Die Bremsen quietschen, rucken ...
Das Rad rutscht noch gutes Stück
Des Radlers Augenlieder zucken
Er reißt sich hoch vom Sattel, hat dabei großes Glück ...

Das Rad so gerade noch gefangen
Hat es ihn beinah erfasst !
Das Lachen schon vergangen ...
Hat es so gerade noch gepasst

Es vergehen einige Sekunden
Erstes Händezittern überwunden
Seine Hose, die ist schmutzig... , Stürze mag er nicht
Sein Innerstes wirkt trutzig, trägt Trotz er im Gesicht

Hat es doch gut gegangen
Nichts Schlimmes ist passiert
Hats Unglück sich verfangen
Sich selbst wohl arg geniert ...

***

Donner und Wolken sich indes verzogen
Füchschen hat sich davon gemacht
Vom "Komm mit" der Käuzchen betrogen

Scheinen Mond und Sterne nun in der Nacht

*****

Daheim bald angekommen, das Rad in dunklem Keller abgestellt
Immer noch ganz versonnen, des Radler Stube wird durch Licht erhellt
Nach dem Abendbrot und ein, zwei Stündchen Ruh
Legt er sich auf die Schlafstatt nieder, schließt die Augen zu

So liegt er noch da für ein kurzes Weilchen
Träumt vom Geschick als kleinstes Menschenteilchen
Schläft dann ein und träumt sodann
Wohin Radeln des Nachts doch führen kann ...


© Auris cAeli
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Wer bin ich?

Orientierungslos laufe ich durch die Straßen
und hänge meinen Gedanken nach.
Drehe mich suchend um,
aber da ist nichts.
Nichts und niemand.

Bin umgeben von Menschen
und doch fühle ich mich einsam.
Niemand beachtet mich,
jeder ist mit sich selbst beschäftigt.

Meine Beine tragen mich fort,
habe keine Ahnung wohin.
Mich braucht und vermisst keiner,
worin liegt der Sinn meines Lebens?

Habe mich nie dazugehörig gefühlt,
wurde nirgendwo angenommen.
Passte in keine Gruppe hinein,
fühlte mich nirgendwo willkommen.

Wurde auf mein Aussehen beschränkt,
keiner gab mir eine Chance.
Meine inneren Werte zählten nicht,
mich akzeptierte niemand, wie ich bin.

Konnte mich mit niemandem identifizieren,
hatte keinen zum Vorbild.
Bin nie mit der Masse mitgegangen,
bin immer gegen den Strom geschwommen.

Zu Hause in meinen eigenen vier Wänden
fühle ich mich geborgen.
Doch, wenn ich in den Spiegel blicke,
erkenne ich mich nicht wieder.

Ich weiß gar nicht, wer ich bin.
Behandle mich selber schlecht,
weil ich es gewohnt bin.
Bin andauernd unzufrieden.

Möchte gerne anders aussehen,
mich selber akzeptieren.
Meine Rolle im Leben finden
und endlich ankommen.

Ich weiß nicht,
wieso ich mir das antue.
Wieso ich so gemein zu mir bin
und mich selber fertig mache.
Das habe ich nicht verdient!
Sollte mich selbst lieben,
aber ich kann es einfach nicht,
habe es doch nie gelernt.

Es ist, als würde ich mich selbst belügen,
wenn ich mir sage, dass ich hübsch bin.
Höre andauernd deren Stimmen in meinem Kopf
und kann diese nicht abstellen.

Lasse mir von Idioten mein Leben ruinieren,
die ihres nicht mal selber auf die Reihe bekommen.
Diese Menschen wurden selber nie geliebt
und machen alle anderen deswegen nieder.

So ein trauriges Leben möchte ich niemals führen.
Kümmere dich um deine eigenen Probleme
und lass mich gefälligst in Ruhe!
Projiziere deinen Mist nicht auf mich.

Stell dich vor einen Spiegel
und fang dann mit dem Meckern an.
Erziehe dich selbst,
wenn deine Eltern das nicht können.

Mit solchen Menschen bin ich durch,
die haben mich in ihrem Leben nicht verdient.

Es hat eine Weile gedauert,
aber jetzt weiß ich,
wo ich hingehöre.
Zu den Gezeichneten.

Fühle mich mit meinen seelischen Erkrankungen
bei ihnen sehr gut aufgehoben.
Wir haben vieles gemeinsam
und respektieren einander.

Ich weiß zwar immer noch nicht so ganz,
wer ich bin oder wer ich eines Tages sein werde,
aber ich bewege mich in die richtige Richtung.
Hier kann ich einiges lernen.

Über mich selbst,
meine Vergangenheit,
Gegenwart
und Zukunft.

Lasse nach und nach alles Negative hinter mir,
meine Vergangenheit sowie einige Menschen,
die darin eine Rolle gespielt haben.
Meine Familie.

Wäre so gerne selbstbewusst
und charakterstark.
Möchte wissen, was ich will
und meine Ziele erreichen.

Ohne dass mir Menschen im Weg stehen
oder ich mir selber,
mit meinen psychosomatischen Einschränkungen.
Möchte keine Angst mehr haben.

Keine Angst vor Menschen,
der Zukunft,
dem Leben.

© Lily .N. Hope
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