Scheint durch’ s Fenster Sonnenlicht,
wärmt die Hände und den Bauch,
hab ich Lust auf ein Gedicht
und auf einen Kaffee auch.
Der Kaffee ist schnell eingerührt,
und der Duft zieht durch das Zimmer.
Das Gedicht mich zur Verzweiflung führt,
denn ich hab keinen Schimmer.
Schreib ich über Liebe, Lust und Leiden,
so wie es hier jeder macht?
Lass ich die Pärchen grundlos scheiden
trotz Versprechen vor der Hochzeitsnacht?
Was nehme ich denn als Überschrift,
Sex, Natur und Scheidungsgericht?
Oder weil es den Kern viel besser trifft,
viel Alkohol und dann kein Licht?
Da denkt jeder doch an Kohlefeinde,
die des Nachts auf Strom verzichten,
solche gibt es in jeder Gemeinde,
tagsüber Sonne und Wind verpflichten.
Jeden Tag schreibt davon die Zeitung
wie im Tierpark vom Eisbärmädchen.
Jedoch die Hausgemeinschaftsleitung
vermisst täglich mehrere Rädchen.
Au, die Sonne ist gesunken,
stets verfolge ich den Lauf.
Und mein Kaffee ist getrunken,
drum hör ich zu schreiben auf.
Nur noch dem Kind einen Namen,
einen, der den Inhalt trifft.
Darum steht über dem Rahmen
jetzt die richtige Überschrift.
16.02.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann