Gedichte zur Dummheit - Seite 58

Dem Böllerjan, kein bisschen weise,
dem war´n die Böller, stets zu leise.
Kein Knaller, knallte ihm zu laut,
ihm, der mit Lärm sehr gut vertraut.

Ein Schwarzmarkt bot hier Potenzial,
dort gab es Kracher, reich an Zahl.
Kanonenschläge und noch mehr,
er kaufte bis das Konto leer.

Silvester war er gut bestückt
und schien sehr heiter und beglückt.
Stolz packt er all den Krempel aus,
als er des Abends, vor dem Haus.

Ein Feuerzeug, die Lunte brennt,
ein Zustand, den so mancher kennt.
Die Schnur recht kurz, der Knall recht groß,
jetzt ist er beide Hände los!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2023

Keiner wird Böse geboren
Im Sommer keiner gefroren
Treffen wir sie aber wieder
Grölen ihre bösen Lieder

Woher haben sie ihre Galle
Frag ich, in so einem Falle
Wem nutzt dieses böse Tun
Ist doch wie garstiges Huhn

Folgen sie falscher Gruppe
Hängen an dummer Puppe
Liegt es einfach am System
Oder sind zu fett & bequem

Hat Teufel Hände im Spiel
Frönen dem Alkohol zu viel
Weißt,e, wo Böses kommt her
Sicher, Antwort ist schwer

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Jede Dummheit ist zwar eine Last,
mit all ihren verzwickten Wegen,
doch zu Unrecht ist sie so verhasst,
denn irgendwie besitzt sie Segen.

Drum sind Neugierde und Wissensdrang,
sowie das ständig harte Streben,
ihr in keiner Weise von Belang,
sie will nur möglichst lange leben.

Um Miseren kümmert sie sich nicht,
in die der Mensch hineingeritten,
sie bleibt nur stets bei ihrer Ansicht,
es gibt Gebräuche und auch Sitten.

Mancher Stammtisch ist ein fester Hort,
für Menschen, die das Leben peinigt,
mit Wein spülen sie die Lasten fort,
meinen, der Weg sei so bereinigt.

Hingegen sagen wir: „Es ist schlecht,
zu pflegen solche Lebensweise.“
Jedoch der Dummheit ist es ganz recht –
sie sieht die Welt in bess´rer Weise.

© Horst Rehmann

Leider bin ich nicht so sehr dumm,
seh mich trotzdem öfter mal um,
doch das, was ich da täglich seh,
tut mir arg, in der Seele weh.

Gern wäre ich etwas dümmer,
dann müsst´ ich sicher nicht immer,
überall diese Fehler seh n,
von Andern - wo sie geh´n und steh´n.

Ich hätt´ so gern ein Loch im Hirn,
dazu noch eine flache Stirn,
dann könnte ich Sprüche wagen,
Himmel, Arsch und Zwirn mal sagen..

Auch hätt ich gern Gedächtnisschwund,
und einen recht bissigen Hund,
auf Menschen könnt´ ich ihn hetzen,
und mich hernach selbst verpetzen.

Als Fan würd´ ich gern Fußball schau'n,
dabei zig Zuschauer verhau'n,
dann wär ich Teil von der Masse,
die ich - seit eh und je – hasse.

© Horst Rehmann