Es passierte einst vor Jahren,
damals war man unerfahren.
Doch es kann schon sein,
öfters trügt auch nur der Schein.
Darum wollen wir mitnichten,
hier der Reihe nach berichten.
Mancher mag wohl Zweifel haben,
anderen schlägt es auf den Magen.
Es gab ein Land bis vor der Wende,
da flossen Milch und Honig, ohne Ende.
Schon lange jedem wohlbekannt,
er war das Wirtschaftswunderland.
Diesem Land ging es zu gut,
und so kam der Übermut.
Jeder wollt‘ gleich alles haben,
und dann kamen sieben Plagen.
Eigenes Haus und Auto meins,
das war Plage Nummer eins.
alles wurde ausprobiert,
selbst der Urlaub finanziert.
Man holte fremde Leut' herbei,
Wunderbar, die halfen uns dabei,
keiner wollte noch viel schaffen,
sich die Hände schmutzig machen.
Damals war das wunderbar,
doch jetzt wer' n die Wunder rar.
Damals war das riesengroß,
doch wir werden sie nicht mehr los.
Warst du schon mal in Italy,
vielleicht sogar in Rimini.
Geld verdiente man so nebenbei,
das war Plage Nummer zwei.
Nun kam die Plage Nummer drei,
plötzlich brach die DDR entzwei.
Früher hatten wir es richtig gut,
jetzt ging 'ne Menge Geld kaputt.
Der Euro stand uns dann ins Haus,
doch er stellte sich als Teuro raus.
Die Wellen schlugen an die Tür,
das war die Plage Nummer vier.
Wir schröderten so weiter,
merkelten uns immer heiter,
mit jeder Menge weißem Kleister,
jetzt sind andere Exportweltmeister.
Kameras, Autos und Maschinenbau,
Opfer vom organisierten Datenklau,
ausgelagert, kaputtgespart, wegsaniert,
Manager bereichern sich ganz ungeniert.
Die Roulett-Banker, welch ein Schimpf,
dass war die Plage Nummer fünf.
Bankencrash für den Spitzenreiter,
wir sind pleite und wursteln weiter.
Statt die Banker abzustrafen,
wurden sie hofiert wie Grafen.
Wer bezahlt denn nun die Zeche,
ist ganz einfach, 's Volk soll bleche.
In unsrer Wirtschaft brodelt es,
zu viel Fremde sitzen in dem Nest.
Versuche das noch hinzubiegen,
ist die Plage sechs und sieben.
Nun, Bürger, gibt mal besser acht,
wenn ihr noch lang so weitermacht,
kommt bald und jetzt mal aufgewacht,
auch noch die Plage Nummer acht.
Rei©Men