Gedichte über den Tag - Seite 38

Menschen können grausam sein,
als wir heute kauften Weihnachtsgeschenke,
fiel uns vor Wut bald nichts mehr ein.

Mein Mann den Rollstuhl schob,
kamen wir in große Not.
Alle Gänge zugestellt, kaum ein Meter frei.

Was denken sich die Geschäftsleute nur.
von Rücksicht auf Behinderte keine Spur.

Große Umwege mussten wir machen,
damit wir kamen an einige Sachen.

Wurde es mal ganz eng, schimpften die Leute
sahen uns an sehr streng.

Kaum Einer half uns durch das Gewühl,
im Gegenteil, sie raßten und schupsten,
damit sie schneller kamen an ihr Ziel.

Auch Mütter mir Kinderwägen
ging es so,
auch für sie ist kaum Platz,
um einzukaufen mit ihrem Schatz.

Glaubte wenigstens in der Weihnachtszeit,
werden Herzen weit aufgemacht,
wo doch überall klang.
Stille Nacht, heilige Nacht.

Irrte mich sehr, wir gingen nach Hause,
wollten nicht mehr,
Weihnachtsstimmung verging uns sehr.

Was - wer gern rät - zu finden hat,
ist eine schöne deutsche Stadt.
Der Name ist nun immerhin
zwei Lettern länger als Berlin.

So hab ich euch schon beigebracht:
der Buchstaben sinds also 8.
Vokale sind - verrat ich so -
2 mal das E und 2 mal O.

Mit Himmelsrichtung fängt es an,
3 Lettern hätten wir alsdann.
Das Hinterteil, ihr lieben Leute:
Ich denk an Schillers "An die Freude", -

Dicht am Gebirge liegt der Ort,
hörst du den Berg, weißt du's sofort
der Berg, ich sag es dir ganz trocken,
ein Stückchen weg, der reimt auf Socken.

Nun packt ihr es auf alle Fälle,
es wär gelacht! Ihr seid doch helle!


Anmerkung

Wer das Lösungswort gefunden hat, den bitte ich, es
nicht öffentlich zu verraten, damit die anderen auch noch
raten können. Wer mir als erster das Lösungswort privat
per eMail zusendet, gewinnt ein Buch von mir.

Liebe Grüße von Heinz Säring

Wie immer vor dem heiligen Fest ,
nahm ich den Rest vom Weihnachtsgebäck,
dazu eine Flasche Wein ,und besuchte alte Menschen
im Seniorenheim.

Sang ihnen ein Lied von der heiligen Nacht,
wünschte, dass Gott sie noch lange bewacht.

Eine alte Dame, die schon dement,
glaubte dass sie in mir ihr Kind erkennt.

Nahm mich in den Arm mit Tränen,
ich weinte mit, musst mich nicht schämen.

Sie sprach mit mir, wie eine Mutter zu ihrem Kind,
habe ihr bei Allem zugestimmt.
Und immer wieder kam von ihr:
Mein liebes Kind nun bist du bei mir.

Ließ sie in dem Glauben, dass ich bin ihre
Elisa,
weil sie so glücklich war,
dass ihre Tochter nach sehr langer Zeit war wieder da.

Es ist nicht schön dement zu sein,
doch für die Dame, war es an diesem Tage
ein Gnade.

Der Sonntag lächelt himmelblau,
auf hoher See, im Ehehafen.
Kein Hupkonzert und kein Radau.
Die Menschheit pflegt sich auszuschlafen.

Der Wecker lässt das Rasseln sein.
Es ginge jedem auf den Wecker.
Am Ende wäre das Latein,
und anstatt dessen nur Gemecker.

Kein Ohrwurm trällert laut im Bad.
Es schrittet nicht in Treppenfluren.
Denn keiner muss ins Hamsterrad.
Das hinterlässt bei allen Spuren.

Man freut sich auf den Tag des Herrn.
Man wird ihn schon von weitem grüßen.
Man hat ihn ausgesprochen gern,
und jeder möchte ihn genießen.

Den Sonntag nimmt man ins Gebet.
Und das wird unsre Sehnsucht stillen.
Und jeder Wunsch, der mit uns geht,
den kann ein Sonntag meist erfüllen.