Gedichte über den Tag - Seite 36

Wenn sich der Tag zur Ruhe legt,
das helle Licht dem Dunkel weicht,
wenn sanftes Mondlicht mich erreicht,
der Frieden ganz mein Sein bewegt.

Vor meiner Bank an meinem See,
der golden schimmernd vor mir liegt,
ein Schwan sich noch im Wasser wiegt,
Gefieder, leuchtend weiß wie Schnee.

Und perlend sprühen kleine Tropfen,
sich schüttelnd er den Teich verlässt,
den bunten Specht vor seinem Nest
hör lange ich noch emsig klopfen.

Ich lasse Sehnsucht in mein Sinnen,
lausch in den Wald und mich hinein,
bleib träumend gern nur hier allein
und fühl des wahren Lebens Stimmen.

Dann sehe ich dem Mond froh zu,
wie stetig er die Bahnen zieht,
und jede Sorge mich dann flieht,
so find ich mich und komm zur Ruh.


Flora von Bistram

Leider wieder wahr.

Nach Termin heute in Klinik,
war ich nicht entzückt.

Die wollen mich schon wieder
haben,
da half kein Wehen und
kein Klagen.

Kam doch erst heim,
nun gleich wieder rein?

Sehen die gerne meine
Organe mit Ihren Augen,
die doch fast nichts mehr
taugen.

Oder möchten sie studieren
Medikamente ausprobieren?
Waren so nett,
sagten ,dass man mich gerne
hätt.

Nach so einem Kompliment
wer sagt da schon nein,
sagte ja,
ich komm bald rein.

Die kennen mich besser,
als ich sie.
Habe bald 4o jähriges
Jubiläum,
Hoffe sie hängen mir
eine Medallie um.

Lassen mich hoch leben,
einen Blumenstrauß geben.
Wie den Professoren
und Doktoren.

Warum werden nur sie
geehrt, ich bin doch
ganauso viel wert.

Eigendlich ist mir ja
nicht zum Lachen,
wollt mich nur ablenken
und ein Gedicht daraus
machen.

Wenn dieser Moment so ist, wie er sein soll,
dann soll ich etwas lernen, heilen oder erkennen,
auch wenn ich noch gar nicht weiß,
was es sein könnte.
Oder ich soll einfach nur mein Bestes geben,
meiner inneren Stimme folgen,
meine Schmerzen annehmen und akzeptieren,
dass ich momentan hilflos bin.
Oder ich soll meine Augen und Ohren offen halten
und mir selbst vertrauen,
hoffen und glauben und den Mut nicht verlieren,
auf mich selbst achten und mich mit Respekt behandeln.

Wenn dieser Moment so ist, wie er sein soll,
dann geht es immer weiter,
dann kann nur etwas Gutes entstehen,
dann muss es einen Plan geben.

Wenn dieser Moment so ist, wie er sein soll,
dann atme ich tief durch und suche mir eine Hand,
an der ich mich festhalten kann.