Gedichte über den Tag - Seite 180

Nach der Party, nach der Sause,
braucht der Mensch die Ruhepause,
der Schlaf ist dann wie Medizin,
wirkt besser noch, als Aspirin.

Auch nach harten Arbeitstagen,
hört man viele Leute sagen:
Kann mich heute kaum bewegen,
muss mich dringend schlafen legen.

Selbst von Sportlern ist zu hören:
Nach dem Kampf bitte nicht stören,
mein Körper ist so ausgelaucht,
dass er jetzt dringend Ruhe braucht.

Vielfach sagen auch die Alten:
Muss ein Mittagschläfchen halten.
Sie strecken ihre Glieder aus,
und schlafen wie ne´ Kirchenmaus.

Leis´, in aller, aller Stille,
wird geraunt vom Greis der Wille:
Lieber Gott, lass mich jetzt schlafen,
nimm mich auf - in deinem Hafen.

Was schwinden die Tage,
von blaubläulich zu grau.
Und die Wetterlage,
macht schon: Raureif aus Tau.

Der Frost zwickt mit Grimmen
hinein, ins Nasenbein.
So was kann verstimmen.
Schnodder - Schnupfen, friert ein.

Die Tage: trüb, düster,
in dem Nebelgewand.
Man hört zwar Geflüster;
doch knirscht das eh'r, wie Sand.

Was schwinden die Tage,
als schneller Flügelschlag.
Komm! fliege nun Klage!
Streue Beeren durch Hag.

Die Spatzen, sie schwatzen:
mit den Spuren im Schnee.
Doch Katzen auf Tatzen
lauern, auf weißem Schnee.

Was schwinden die Tage:
Rostig. Frostig. Mondän.
Und der Wind: die Krake,
will schnell alles verdreh'n.

Doch wird's wieder bunter
auf den Straßen, Alleen.
Wird auch Sonne munter.
Steigt auf. Rasch. warm und schön.

"Super Plus"

möchte ich tanken,
denn in der kalten Jahreszeit
brauche ich das.


Kraftstoff

brauche ich, der mein Herz
für den Nächsten erwärmt,
der mich gnädig sein lässt.
Der die Augen mit Liebe füllt,
und den Mund warme Worte sagen lässt,
der mir Ruhe und Frieden bringt.
der die Not des Nächsten sieht.

Kraftstoff

hole ich mir von dem, der mich liebt.

"Super Plus"

Herr Jesus, gibt es nur bei dir,
und ich danke dir dafür!

© Sabine Brauer

Ich muß mich jeden Tag von neuem
an mein Gesicht gewöhnen
obwohl ich es doch schon...
so viele Tage hab...
nach jeder Nacht
nach jedem Schlaf –
dem kleinen Tod
muß ich mich wieder neu...an es gewöhnen
ganz Fremdes...Unbekanntes
blickt mich jeden Morgen an
mal sanfte... ruhige Züge dann...
wieder wild...verwegen...ungestüm
ja... für dieses Leben
wurde mir dies Gesicht gegeben.
und doch verändert's sich
in jedem Augenblick
und jedes einzelne Geschick
malt seine Spuren...
und am nächsten Morgen dann
nach einer Nacht...dem Schlaf...dem kleinenTod
muß meine Seele - mein Gesicht erst wiederfinden
und sich mit ihm verbinden
für diesen einen - neuen Tag
mit ihm.....
gemeinsam gehen
gemeinsam sehn
gemeinsam für....
die Wahrheit und die Liebe stehn

Linda Li 20.Februar 2011

Mutter mit 4 Kindern
war allein,
Vater kam nach 4 Jahren
Gefangenschaft heim.

Er musste laufen 3oo Km.
zu Fuß,
war erschöpft sehr,
konnte fast nicht mehr.

Nach 4 Jahren Trennung
fiel er in Mutter´s Armen,
sie auch dann gleich zur
Sache kamen.

Da Mutter sehr empfänglich,
kam ich nach 9 Monaten
Durchhalten endlich.

Immer wenn sie erzählten
mir diese Geschicht,
mit lachendem Gesicht.

Dachte ich so im Stillen:
Damals gabs ja noch keine
Pillen.

Dass sie nach Jahren
der Enthaltsamkeit,
das wieder wollten
mal zu Zweit.

War aber kein Wunder,
was da kam als NR. 5 zur Welt,
immer von Schmerzen wurde
gequält.

Wie konnte man mit so wenig
Kräften gleich ein Kind in
die Welt setzen?

Da ich aber als Nesthäkchen
wurde sehr verwöhnt
war ich mit ihnen doch versöhnt.

Und immer wenn ich wieder
wurde krank,
und sie um mich gebangt,
fragten sie ganz unbedacht:

Mein Kind, was haben wir bei
dir nur falsch gemacht?