Gedichte zur Dankheit - Seite 102

Einst fanden wir zueinander, herzverbunden,
doch frei entwachsen der tiefen Muttererd',
aus einem Samen entsprungen, geworden,
zwei Blümlein, blühend fern der Menschenherd'.

Wie ein liebend Bruder trugst du mich durch die Nebel der Zeit,
bis ich laut, mal leise starb in deinen schützenden Armen,
wurde zu neuem Samen geboren, war zu wachsen selbst bereit,
mein Dank' gilt deiner großen Geduld, deinem erbarmen.

Heut' leben wir in Unabhängigkeit,
sind nie und nimmer ganz verschwunden,
Liebe sich über Schatten erhebt, befreit,
wissend, wir sind auf ewig herzverbunden.

Tränen,
ein Lebenselixier,
aus dem Urquell entsprungen,
von dem du sinnlich trinkst.

Tränen,
berauschend, betörend,
taumelnd dem Morgen entgegen,
du mir leise zum Abschied winkst.

Tränen,
kommen und geh'n,
hab' Dank, du Wunder
der Lebendnatur.

Tränen,
wir finden uns wieder,
bei mir zu Haus,
in meinem Herzensflur.

Flüchtige Momente,
voller Mut und Leben,
wo unnahbares sanft berührt,
Wiesenküsse, schemenhaft
hinter dem Möglichen liegen,
tief im Herzen, ich hab's gespürt.

Dort sind wir gleich,
wo es keinen Unterschied
zwischen uns gibt,
wir einander, das eine Herz
das and're trägt, Lebensküsse
schenkt und aufrichtig liebt.

... Wenn Liebe vereint wird anderes Seelengleich ...

Es gibt so viele Sachen im Leben
die man nicht mit Geld bezahlen kann,
aber mit einem freundlichen Lächeln
oder einem Dankeschön !