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Gedichte über den Charakter - Seite 78


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Fabelhafter Mut

Es schritt erbost der Isegrim
An seinem Zaun entlang, ergrimmt,
weil seine Nachbarn ohne Zagen
ihr Lebensglück selbst in die Hände nahmen.
»Ihr Swinegel», grollt Isegrim, habt mich gekränkt.
So will ich länger nicht mehr dulden
Dass euer Land bleibt ungeschunden.
»Es kann nicht sein, Herr Isegrim, dass du dich
Schwer beleidigt fühlst, nur weil wir selbst
entschieden haben, dass wir unsrem Leben die Freiheit gaben.
Jetzt Isegrim die Zähne fletscht, sein Knurren
laut die Luft zerfetzt. Doch seine Nachbarn
leben weiter, ganz unerschüttert suchen sie Begleiter,
die ihnen ihre Hand darreichen.
Wie Isegrim erkennt die Ritter, so wird er wild,
tobsüchtig und bitter. Mit Heulen und mit Wutgebärden
ruft er Sibirische Meuteheere und treibt sie an der
Swinegels Zaun.
»Du ,Isegrim, hast hier kein Recht,
denn unser Volk wird nie dein Knecht.
Bleib du in deinem Herkunftsland, wir bleiben frei
Und nicht verwandt mit deiner grauen Wölfeschar."
Nun sträubt er borstig Nackenhaare, die Augen flackern
irre, beinah bizarre, und seine Muskeln sind gespannt.
Im Geist erschuf er neuen Trug.
Geschickt versteckt er List und Lug,
die seine mörderischen Gesellen
in Interviews heimtückisch in jede Richtung bellen.
Und in der Morgenröte dann, fängt Isegrim zu kämpfen an.
Schlägt rein die Pfote ins Nachbarland
Wo er Schutzlose nimmt als Pfand.
Womit er nicht gerechnet hat, ist Swinegels großer Widerstand.
Gemeinschaftlich rollen sie sich zusammen,
versperren Wege, baue Damme mit ihren Stacheln
meterlang.
Wutschnaubend tobt der Isegrim,
Das Blut von seiner Schnauze rinnt,
sein Blitzkrieg keinen Sieg gewinnt.

Wer Macht und Gier sein Eigen nennt,
brutal der Anderen Freiheit hemmt,
der soll, auch wenn die Waffen klirren,
den Mut der Unterdrückten spüren.




















SDR
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