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Gedichte über das Böse - Seite 26


Waffen gegen sich selbst

Ich kennen Leute die ritzen sich alles mögliche in die Haut
Weil sie denken sie haben sich das Leben verbaut
Und wenn sie sagen: ”Ich mache das nie wieder”
Dann weiß ich die Person lügt schon wieder

Lieber im dunkeln Zimmer sein und nie wieder raus gehen
Das ist besser so, denn im Dunkeln kann man die Schnitte nicht sehen
Ich weiß nicht wie ich helfen kann, du wirst spätestens morgen wieder bluten
Anfangs ist es nicht viel, doch mit der Zeit sind es ganze Fluten

Ich weiß ich kann deine Schmerzen nicht lindern
Ich bin mir nicht sicher, kann ich es überhaupt verhindern?
Einmal bei Wahrheit oder Pflicht sagtest du es sollte schnell gehen, vielleicht mit Gewehr
Ich war bei dir und habe alles durchsucht, zum Glück war auch der Wandschrank leer

Ich hab dir versprochen irgendwann gehen wir ans Meer
Daraus wird wohl nichts, denn ich kann einfach nicht mehr
Du bereitest mir erneut eine schlaflose Nacht
Weil ich nicht weiß wann, wo, wie und ob du es überhaupt machst

Ich wünschte du könntest einfach durchatmen und ruhig bleiben
Dann könnten wir den Pfad in die Zukunft neu schreiben
Hoffnung sehen wenn die Sonne morgens aufgeht
Ich würde bei dir bleiben, damit du auch die Nacht durchstehst

Also lass uns Richtung Hoffnung laufen und zwar jeden Morgen
So vergehen langsam deine Sorgen
Und ich kann bis du wieder alleine Leben kannst nicht aufhören, nicht ruhen
Den nach all der Zeit die wir uns kennen weiß ich du würdest dasselbe für mich tun

Ich würde noch viel mehr tun, bitte weiß das zu schätzen
Währenddessen werden wir uns an unseren Händen halten, dann kannst du dich nicht selbst verletzten
Ich weiß dass man manchmal allein im Dunkeln das Licht nicht finden kann
Aber das bedeutet nicht es fängt nicht bald der nächste Morgen an

Also bitte richte deinen Hass nicht gegen dich
Nimm irgendetwas anderes oder nimm zur Not auch mich
Ich will morgen noch mit dir die Sonne aufgehen sehen
Denn mit den ersten Sonnenstrahlen wird die Angst und das Leiden aus der Nacht vergehen
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Zweite Haut

Anfangs dacht ich mir noch nichts dabei
Mir war das Fleisch unter meiner Haut einerlei
Doch mit der Zeit wuchs etwas aus dem Geschwür
Es begleitet mich, geht jeden Tag mit mir aus der Tür

Draußen bin ich mit dem Wesen allein
Denn niemand außer mir hört es schreien
Auf der Rückseite meines Gesichts
Entstand es aus dem Nichts

Es lässt mich Nächte lang wach liegen
Mein Körper fängt an sich unter seinem Gewicht zu verbiegen
Warum ich auf einmal einen Buckel habe?
Weil ich das Monster mit mir herumtrage

Ich schaue nicht absichtlich auf den Boden herab
Sein Gewicht drückt mein Kopf hinab
In Wahrheit will ich alle doch nur vor dem schreienden Biest schützen
Es tut sich mit seinen Armen auf meinem Nacken abstützen

Ich habe Angst, das mein Genick unter dem Gewicht zerbricht
Das Monster wächst täglich, bin in seinem Schatten, seitdem sah ich nie Licht
Meine Hände sind hinter meinem Rücken verschwunden
Dort hat es sie nämlich festgebunden

Andere kennen nicht die Last die auf mir ruht
Es frisst meine Liebe, Kraft und mein Mut
Mir ist nichts mehr geblieben außer Schmerz und Trauer
Wenn ich Fröhlichkeit empfinde liegt es wieder auf der Lauer

Es nimmt sich Aas und schluckt es ohne zu kauen
Ich hatte noch nie die Kraft dem Wesen in die Augen zu schauen
Ich bin immer weniger, nur noch ein einarmiges Geschwür auf seiner Hand
Eine kleine Narbe, die man als sie noch blutetet verband


Selbstmord ist eine Lösung, dann muss ich mich nicht länger quälen
Aber immer wenn ich es tun will reißt es mir das Messer von der Kehle
Die Gründe sich das Leben zu nehmen haben sich mit er Zeit angehäuft
Mit jedem weiteren sehe ich wie mehr von meinem Blut sein Gesicht runterläuft

Es will mich loswerden, es hat mich komplett übernommen
Meine Leben ist endlich, das Monster hat gewonnen
Ein erstes und letztes Mal sehe ich dem Biest ins Angesicht
Und es sieht fast genauso aus wie ich

Doch hinter seinen Augen liegen Welten aus Gewalt
Seine Stimme ist ein schriller Ton der Jahre widerhallt
Es versucht mich zu fressen, aber ich habe keine Wahl
Er soll untergehen, sterben, gehen und zwar mit Qual

Ich kann es nicht gewinnen lassen
Das wäre ein weiterer Grund mich zu hassen
Ich will am Leben bleiben
Deshalb muss ich einen Teil von mir abschneiden
Ich will Überleben
Darum muss ich ein Teil von mir hergeben
Ich habe keine Zeit lange mit mir zu ringen
Wenn ich nicht sterben will muss ich einen Teil von mir umbringen
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