In zarten, warmen, wohlklingenden Tönen
Schwingen in Kreisen, die sich in einander flechten,
Melodien in den Raum meiner Gedanken auf.
Wie die Kinder, die mit ihren Händen
Nach Seifenblasen greifen und sie nie erreichen,
so breiten sich meiner Fantasien Bilder aus.
Wenn Schubert in seinen Liedern fleht,
dass die Geliebte sein Werben versteht,
gleiten Mosaike einer seit langem
schicksalshaft entschwundener Liebe vorbei.
Ich finde dich, den ich als Mädchen liebte,
in Fotografien, die bleich sind und grau.
In meinen überreichlichen Gedanken
seh ich dich als Mann mit silberweißen Haaren,
der im Trugbild meiner träumerischen Welt
mein Gesicht in seinen jungen Händen hält
und mir zulächelnd in die Augen schaut,
wie damals, als wir uns begegnet waren.
Ich lasse es geschehen, die Bilder der Erinnerung.
Wenn dann der Gedanken Melodien
Im leiser werden in mein Inneres entschwinden
Erheb ich mich, geh lautlos aus dem Raum hinaus.
Mein ganzes Sein, mit dem ich ängstlich ringe
Wird wie vom Sturm bezwungen ruhig und still.
SDR