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Gedichte Über Beziehungen - Seite 225


Eiszeit, werd' ich befreit?

Man raubte ihr das, was nie jemandem gehört,
warf sie ins kalte Wasser, wo niemand sie hört.
Unter einer Decke aus Eis, die sie erdrückte,
die ihre Seele in Ketten legte und erstickte.

Es fehlte ihr das Fundament,
das den anderen den Weg zum Leben lenkt,
den Mut zu sagen: „Das ist mein Körper“,
„Nein“ und „Ja“ – Worte, die sie nie gebraucht, nie gewagt.

Man nahm ihr das, was nie zurückkehrte,
das Recht zu fühlen, das Recht zu weinen,
das Recht, sich zu wehren und sich zu befreien.

Und sie blieb – eingefroren, Jahr für Jahr,
der Winter kam, der immer da war.

Der Schmerz vom Frost, der sie umfing,
wenn sie freiwillig, aus Gewohnheit,
sich sehnend nach der Eiszeit zurückging.

Sie suchte das Eis, das sie kennt –
„I am your best friend“ – auf Eis gelegte Freundschaft,
eine Beziehung zu sich selbst, eingefroren,
der Schmerz als ständiger Begleiter, nie entgloren.

Und doch, wenn die Sonnenstrahlen
das Eis zum Schmelzen bringen,
beginnt die Sirene in ihr zu singen,
sie singt und wagt es, zu fragen:
„Wie viele Tage willst du diese Kälte noch ertragen?
Und unter Eis – die Menschen von unten betrachten,
die mit Schlittschuhen über dich hinweg gleiten,
Ignoranz – dein ihnen zugeschuldetes,
eingefrorenes Dasein abstreiten?“

Sie weiß, dass sie noch eine Weile
in der Eiszeit verweilen wird,
und Akzeptanz dessen, was da oben ist-neuer Schritt, ihr neues Licht.
Der Frost, der ihr einst so vertraut,
wird sich wandeln, leise, laut.
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