Gedichte Über Beziehungen - Seite 180

Bindungswandel

Kinder hatten es einst gut,
Weil sie beide Eltern hatten.
Die gaben ihnen Lebensmut,
Kindheit ging ideal vonstatten.

Heute gibt’s zwar wieder Kinder,
Doch Elternwünsche erodieren.
Da tritt hervor der alte Sünder,
Der Neubeziehungen will führen.

Dadurch wird die Bindung schwächer,
Sie hält ja nicht mehr lebenslang,
Sucht neue Wohnungen und Dächer,
Da wird es manchem Kinde bang,

Wenn Vater oder Mutter gehen,
Kinder allein im Regen stehen,
Sehnsüchte Jahr ums Jahr verwehen,
Signale nur auf Trennung stehen.

Eltern, nehmt Euch doch zusammen
Und denkt mir an das Kinderleid,
Das wir in ein Jungherze rammen,
Wenn wir entfernen uns so weit!

Kinder brauchen unsere Nähe,
Aufmerksamkeit und stets Bezug.
Trennung ist für sie nur Wehe,
Darin seh'n sie auch Betrug.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Die Blüten einer Rose weich,
Zahrt und auch farbenfroh,
Vorsicht muss geboten sein,
Du dann reich,
Dein Herz ist rein.


Kümmern um die schönen Blüten,
Gießen, schneiden, oder einfach hüten,
Erfüllen werden sie den Herz,
Ohne jeden kleinen Schmerz,
Wenn du dir auch Mühe gibst.


Jede Blüte einmal stirbt,
Welkt durch den Laufe dieser Zeit,
Doch wenn die Dornen akzeptierst,
Du die Blume nicht verlierst,
Denn Blüten kommen wieder,
Die Rose aber nicht.


Also gib fein Acht,
Handel immer mit bedacht,
Dass eines Tages oder Nachts,
Die Blüte tot sein kann,
Die Rose aber lebt,
Solange der Wunsch des Lebens in dir bebt.

Dialog

O,Vater,
Gestern, der Andy und ich waren noch eins.
Heut er hat ,seine ganze Wahrheit über mich geschüttet aus.

Traurig ich hab mich gleich verkrochen,
In mein beschütztes Zuhaus.
Wo Weisheit wohnt.
Und die Flamme der Liebe geht nie aus.

O Vater, mein Herz mir blutet jetzt sehr.
Den Andy,
Sehen , ich will ihn nie mehr.

Ach , Kind,
Das Leben, Du darfst nicht nehmen so schwer.
Bald, ein neuer Andy wird kommen daher.
Eine strahlende Sonne ,begleiten wird deinen Weg.
Und
Der Himmel,

Er weint nicht mehr.

Weicher klingt ihr, seit ihr als Verlust
empfindet, was euch beiden täglich mehr
und mehr entschwindet; ihr sagtet und
klagtet, euer Leben sei leer, und
heute fühlt es sich an, als wär's lange her.

Was hat sich verändert? Ihr seid noch
dieselben, die gestern erst spürten der
Liebe verwelken - jeder das Opfer
des Andern, mit sich allein. Woher sprießt
dieser junge, so zartgrüne Keim?

Habt ihr gespürt, dass Getrenntsein
endgültig ist, dass ihr die Chance auf
eure Zukunft vergibt im gemeinsamen
Wachsen mit euren Kindern, achtsam
für euch, nicht leben wie ein Farbblinder,

der nur zwischen Graustufen unterscheiden
kann - denn auch der eignet sich andere
Sinne an, um das Leben in seiner
Tiefe zu spüren und nicht, weil farbblind,
sich im Grau zu verlieren.

Der Alltag kann grau sein - gebt ihr ihm
die Farben, die im Laufe der Jahre
achtlos euch starben. Verlust deckt auf
eigene innere Tiefe. Und dann
"bleibt" man gerne - sich selber zuliebe.

,,O,Mutter, ganz traurig ich bin..
,,Mein neues Kleid,
,,Es mir hab gewünscht.,,
,Schon gar lang.

Gestern, damit, Ich ging ,das erste Mal
Ganz stolz aus dem Haus.
Doch böse Mädels, mich haben ,Einfach
gelacht nur aus.

Der lange Fredi, sogar hat gesagt.
,,Wie eine graue Maus, sähe damit ich
aus und steckte noch frech mir die Zunge raus.

,,Ach Kind,
,,Nicht weinen.,,
Das Kleid sieht aus richtig schick.
Die anderen Mädels es dir neiden nur.
Nicht passen da rein.
Für die neue Mode,sind einfach zu dick.

O Mutter,
,,Was deine Worte mir doch tun gut.
Mir geben ganz viel Mut.
Jeden Tag, ich werde das Kleid jetzt stolz tragen.
Vielleicht auch irgendwann, die anderen,
Was neues ,mal sich wagen.