Gedichte Über Beziehungen (Seite 165)

Sagen, Hören, Ehrlich sein

Sag mir warum, zeig mir wofür-
Damit ich den Halt nicht noch mehr verlier.
Schenk mir ein Lachen, oder ein liebes Wort,
sonst reißt mich die Sintflut der Traurigkeit fort.
Nimm meine Hand und halte sie fest,
damit mich der Mut zum Leben nicht ganz verläßt!
Höre mir zu - unterbrich mich nicht,
damit der letzte Halm, den ich halte nicht umknickt und zerbricht.

Sag mir was du siehst, was ich nicht sehen kann!
Damit vielleicht aus all den Scherben wieder ein Spiegel werden kann.
Sag mir, was du denkst.
Deine Worte sollten ehrlich sein.
Denn Worte sind auch Waffen!
Gefährlich und scharf, leer und gemein.
Worte können dich in den Himmel heben, oder sie werfen den ersten Stein!
Nur was von Herzen kommt, sollst du mir schenken.
Gib mir nichts, was sich kalt anfühlt und leblos ist.
Zeig mir mit einer einzigen Geste -
das du ein guter Freund mir bist.

Egon , der hat's mit den Regeln

Egon ist einer ,der,öfter mal stolpert.

Gekonnte Sprünge uebt er.
Läuft und läuft.

Denkt auf einmal, jemand hätte ihn gefoltert.

Ist plötzlich wieder
über ne ,Regel,, gestolpert.

,,Nimmt sich vor,,

,,Das nächste Mal,werde ich
schneller sein.
Und stelle der Regel einfach ein Bein

Sehnsuchtsort Frieden

der Schatten des Krieges liegt nachts in den Träumen
will schwer die Gedanken am Morgen umsäumen
ohne Entrinnen - 'Krieg' ist das häufigste Wort
und das Wort 'Frieden' wird zu einem Sehnsuchtsort

der Schatten des Todes legt sich auf die Tage
nur der Frühling legt Leichtes in die Waagschale
vertreibt immer wieder die Nebelgedanken
in denen längst Träume der Toten versanken

der Schatten des Krieges liegt schwer in den Herzen
die Bilder des Todes kann nichts mehr ausmerzen
und doch sind's nur Schatten, die auf uns liegen
die anderen sterben in sinnlosen Kriegen

der Sehnsuchtsort 'Frieden' wird zu einem Konstrukt
für uns war er bisher nur ein Abfallprodukt
andere kämpfen mit dem Leben für Frieden
während wir uns mit Nichtigkeiten bekriegen

Leichtes Leben

Es ist ein Film mit viel Verstand.

Ein Klassentreffen treibt mit leisen Tönen Klarheit an Land.

Geheimnisse, die man lang hat gezüchtet,
Werden endlich gelüftet.

Lisa reicht Greta die Hand.
Sagt
jetzt, ihre Meinung.
Die drückte sie damals immer an die Wand.

Eine Feier, bestehend aus kleinen
Lebensläufen, in denen sich viele Höhen
Und Tiefen anhäufen.

Leise Musik, die man hört im Hintergrund spielen, lässt ihre
Wirkung nicht verfehlen.

Dann ist der Kelch leer.
Ein Abschied fällt schwer.
Und
wo damals im Raum ein grosses Fragezeichen stand.

Hält heute jeder seine Antwort in der Hand.

Hinterm Horizont

Hinterm Horizont, regiert der Teufel ein kleines Reich.
Lädt das Volk ein ,,zum ,,Schaffen.,,

,, Arbeit ist rar.,

Und so stuermen die Menschen hin zu ihm in Massen.
Hoffen auf einen grossen Gewinn.

Viele sind schwach und krank.
Und es gibt im kleinen Land , nicht
mal ne Bank.
Der Teufel verspricht,,
,,Lohn zahl ich euch gleich auf die Hand.,,

Derweil das Volk alle Arbeit muss
machen.
Hört man den Teufel und sein Gefolge laut scherzen und lachen

So vergeht die Zeit.
Die bringt für die kleinen Leut ,
Viel Leid und Traurigkeit.

Schnell wollen sie heim.
Dürfen hier ,wieder,Bestimmer,, sein.

Gedichte Über Beziehungen - Seite 165

Sagen, Hören, Ehrlich sein

Egon , der hat's mit den Regeln

Sehnsuchtsort Frieden

Leichtes Leben

Hinterm Horizont