Gedichte Über Beziehungen (Seite 154)

Diebische Elster zieht weiter

Ich habe mir schon wieder ein Herz gestohlen.
Der betreffende Mann wird es nicht wiederholen.
Gleichzeitig raubte ich ihn seine Sinne
und natürlich noch andere Dinge.

Ja, die diebische Elster ist weiter gezogen.
Leider hat sie ihren Mann betrogen.
Der Liebe des neuen Mannes sicher sein.
Zu mindestens ist sein Herz erstmal mein.

Solange er aber bei mir bist,
solange kann ich seine diebische Elster anwenden jede List.
Wie kann eine Beziehung besser beginnen?
Diebische Elster können auch wunderschön singen.

Leider breche ich damit so manches Herz.
Aber das erzeugt auch bei mir einen großen Schmerz.
Und doch muss ich so handeln,
denn ich werde mich für niemanden wandeln.

Sandmännchenspiele

Sandmännchenspiele

Selbst wenn in Sandmännchenspielen
man das Fähnchen zu den Weibchen dreht,
wird die Freude nur scheinbar leichter,
denn man halst sich viel Last auf.

Das bringt an Grenzen einen jeden,
der meint, sein Ziel befreie zur Wirklchkeit.

Doch selbst wenn Erwartungen ausgeworfen,
kann Verlangen zur Gewohnheit werden,
die nicht automatisch entlasten kann.

So könnte das Sandmännchen rotieren,
ausgelaugt in eine Fühlungsrolle geraten,
die es gar nicht haben will, weil es sie nicht gibt.

Wer will denn schon Fleißsklave werden,
Wenn er die Opferrolle nicht schätzt
Und Gewöhnung als grausam empfindet,
weil er den schöpferischen Willensakt liebt?

©Hans Hartmut Karg
2022

*

Verbale Geschmeidigkeit

Wie gut wir diese kennen!
Und doch ist sie Verlogenheit,
weil wir uns nicht bekennen -
Ein Trug, diese Verbogenheit.

Sagen wir, was wir denken,
stehn schnell wir überall allein -
Drum wörtlich wir das lenken,
was für uns ‚ist‘, und für euch Schein.

Gedichte Über Beziehungen - Seite 154

Schubladendenken

Diebische Elster zieht weiter

Sandmännchenspiele

Verbale Geschmeidigkeit

Ich mag, wie du bist