Wir waren wie ein Ballon.
Hoben langsam ab, flogen geruhsam davon.
Höher und höher, stetig weiter weg von zu Haus,
doch das machte uns überhaupt nichts aus.
Denn wir wussten beide von vornherein,
wir waren unser Zuhause, unser Daheim.
Wir waren wie ein Ballon.
Flogen viel zu hoch und auch viel zu weit davon.
Wir haben den Zeitpunkt der Rückkehr verpasst,
haben es nicht gleich gemerkt, waren zu spät,
die Luft ging uns aus, stellten wir fest, völlig erblasst,
und stürzten auf den harten Boden der Realität.
Wir waren wie ein zerrissener Ballon.
Zu hoch und zu weit geflogen. Das hatten wir davon.
Wir sahen uns und auch den Ballon an,
hatten alle Wunden und Einschnitte dran.
Sagten: „Der Ballon ist kaputt. Es ist vorbei.
Ist nicht reparierbar.“ Und gingen entzwei.
Und auch heute sind wir wie ein zerrissener Ballon.
Die Wunden tief, tragen jetzt noch die Narben davon.
Vielleicht wird er doch mal repariert, mal zusammengenäht,
denn für eine neue Ballonfahrt ist es niemals zu spät.
©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.