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Gedichte zur Beziehung - Seite 209


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Erkaltete Liebesbeziehung

- Fiktion -

Sie stapft durch den
frischgefallenen Pulverschnee
- zartflockig und strahlend weiß -
er erinnert sie an die
Anfangszeit ihrer Beziehung,
als ihre Liebe herzensrein
und unschuldig war,
geprägt von Zärtlichkeiten
und Liebesbeteuerungen.
Die weiße Schneedecke,
unter der Schmutz und Unrat
wie von Zauberhand verschwinden,
erinnert sie gefühlvoll daran,
wie im Licht ihrer Liebe
das Hier und Jetzt erstrahlte
und ihnen als Paar
eine verheißungsvolle Zukunft
in Aussicht stellte.
In der Sonne funkelt
der Pulverschnee wie mit
Diamanten übersät -
sie erinnern sie an
das Funkeln ihrer Herzen,
welches ihre Augen
vor Freude erstrahlen ließ
und sie den Himmel auf Erden
glückselig erleben durften,
bevor er zur Hölle wurde.
Der Wind frischt auf,
die Schneeluft wird kälter,
erinnert sie an die Liebe,
bei der ein neuer Wind wehte,
aber als diese in ihnen erstarb
gefror Herzenswärme zu Eis.
Sanft versinkt sie im Schnee,
bis sie auf festen Boden trifft
und sie daran erinnert,
wie sie in seinen Armen versank,
in der Umarmung Halt fand.
Sie stellt sich vor, wie sie im Schnee
in seine Fußstapfen trat,
sich seiner Gangart anpasste,
sich freiwillig zurücknahm, um
seinen Spuren zu folgen,
bis sie sich nicht mehr traute
eigene Wege zu beschreiten.
Stellenweise taut der Schnee,
verflüssigt sich und erinnert sie
an die ungezählten Tränen,
die sie vor Liebesleid vergoss,
er zeigt ihr jedoch deutlich
seine Wandlungsfähigkeit auf
und bestärkt sie darin,
sich so zu wandeln, dass
ihr Selbstvertrauen gestärkt wird
und die (Selbst) Liebe im Herzen
wieder Einzug hält
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