Gedichte zur Beziehung - Seite 180

Demenz ist ein Arschloch!
von Manja Dietrich

Du lügst, beschimpfst und beleidigst
Deine helfende Hand.
Bringst mich zum Wahnsinn,
bringst mich um meinen Verstand.

Du bist gemein und eiskalt,
Deine Worte sind einfach nur verletzend.
Das Leben mit einem Demenzkranken
ist einfach nur ätzend.

Demenz ist ein Arschloch!
Wo führt das alles noch hin?
Du hast Dich total verändert,
mit Dir zu reden macht keinen Sinn.

Doch ich werde nicht aufgeben!
Demenz ist bislang unserer härtester Prüfstein.
Ich versuche so gut ich kann
für Dich immer da zu sein.

Sie
würde heute gern in ein Café gehen
vermutlich
um dort Menschen zu bewerten
Er
wäre lieber in seinem Garten geblieben
und hätte sich daran erfreut
heute
wieder nicht zu sterben

Ihr
Leben
hat wirklich alles was es braucht
Sie sind beide über glücklich
Auch wenn das Miteinander
zu gar nichts taugt

Sie
macht keine Zicken
Er
ist immer sehr lange auf Arbeit
Dann schmiert sie ihm abends sein Leberwurstbrot
und hofft heimlich
-
dass es stecken bleibt

Wie
war dein Tag Schatz? fragt sie noch
obwohl es sie interessiert
-
einen Dreck
Aber die Form ist die Schwester der Sicherheit
und die bleibt stets an ihrem Fleck

Es
-
zeigt sich
das alles nur ein wollen
und ein werden ist
Und was man leider nicht haben kann
bleibt für immer das
-
was man vermisst


Szignm 04.07.2022

Der böse Wolf, wie sieht er aus?
Manchmal kommt er sogar zu Dir in’s Haus.
Im Schafspelz tritt er oftmals an,
damit sein „Gesicht“ man nicht erkennen kann.

Liebenswert, höflich nett und sehr manierlich,
krümmt Rücken er, verzieht Gesicht possierlich.
Zwei Gesichter hat er stets dabei,
täuschend ehrlich, offen, frank und frei.

Er hofiert begehrlich das Objekt,
das den Angriff gar nicht checkt.
Geschmeichelt von so viel Nettigkeit
ist voll Vertrauen es bereit

zu glauben was da vorgespielt
bis die rosarote Brille ganz gezielt
mitten auf der Nase sitzt
und keine Warnung vor der Dummheit schützt.

So tappt das Opfer in die Falle rein
weil vermittelt wurde „Glücklichsein“.
Vom Schaf im bösen Wolf so suggeriert,
das Opfer blind und beeinflusst reagiert.

So ahnungslos naiv und voll Vertrauen
hat der Wolf es in den Klauen –
bis, wie bei Rotkäppchen im dunklen Wald,
es endlich laut im Gehirne schallt …

ein Wolf ist’s und kein harmloses Schaf,
verschwinde ganz schnell und beende die Straf‘,
leb‘ nicht mehr länger in diesem Knast,
wo Du das Lachen verloren hast!

Bäume Dich auf und rette Dein Leben,
nutze die Chance, einen Neuanfang eben.
Sei vorsichtig, habe Mut und viel Kraft,
schon ganz andere Hürden hast Du geschafft.

07.07.2022GiselaDanisman

- Fiktion -
Du hattest mir
den Himmel auf Erden
versprochen,
stattdessen hast du mir
die Hölle heiß gemacht.
Auch wolltest du mir
die Sterne
vom Himmel holen,
stattdessen hast du mir
das Blaue
vom Himmel gelogen.

Nur für kurze Zeit
hing für mich der Himmel
voller Geigen.

"Himmel, A ... und Zwirn"
der Weg zum Himmel
ist mit guten Vorsätzen gepflastert,
aber warum
hapert es nur allzu sehr
bei der Umsetzung?"