Gedichte über Begeisterung - Seite 46

Hexensabbat und Kruzifixe.
Des Teufels Dreizack, viele Blitze!
Es öffnet sich das Höllentor.
Die Nacht der Nächte steht bevor!

Hexengejammer und Gebrüll.
So manches Herz, es steht fast still!
Sie schwärmen aus und kichern laut,
wird am Brocken getanzt, gebraut.
Hexenkessel, Zauberhut.
Ein Fest, das seinesgleichen sucht.

Am Feuer, welches weithin scheint,
Angst in vielen Herzen keimt.
Hexen sich im Tanze wiegen,
kreischend durch die Lüfte fliegen!

Am Brocken, in Schierke und in Thale,
ist Mitternacht man in Ekstase.
Hexen und Menschen vertragen sich,
tanzen um des Feuers Licht.
Verstummen Mitternacht die Lieder!
Schließt krachend sich die Hölle wieder.

Sonnig war es 2019 Ende Oktober,
Zeit der Rüben, Kartoffeln und Schober.
Spreewaldkähne, meist für Touristenscharen,
nun die Weidetiere heimwärts fahren.
Auf den Fließen bunte Blätter treiben,
jedes könnte Geschichten schreiben.

Geschichten wie die von Fontanes Theodor,
dessen 200. Geburtstag kommt bald vor.
Um an ihn und seine Werke zu denken,
wollte man uns einen Fontanetag schenken.
Jeder Besucher sollte ein Fontanegedicht suchen
und dann vortragen bei Kaffee und Kuchen.

Die Buchhandlung „Lichtblick“ war der richtige Ort,
nicht nur für Werke über Politik, Liebe und Mord.
Fontane hat viel gesehen und beschrieben,
einiges ist schon in der Schule hängen geblieben.
John Maynard mit „Schwalbe“ auf dem Eriesee,
sein Besuch in Lehde, hier ganz in der Näh.

Jeder Besucher die Redehemmungen verlor
und mancher trug aus dem Gedächtnis vor.
Wir redeten ohne Grenzen und Schranken,
dafür möchte ich den Organisatoren danken.

27.10.2019 ©Wolf-Rüdiger Guthmann

Keine Wünsche,
ohne Werte.
Glauben viele
Menschen
ans Verkehrte.

Ich wünsche
mir kein Gut
und Geld.
Ich weiß
zu gut, wie
lange es hält.

Doch ist nicht
dies was zählt.
Mein Wunsch ist
anders,
soll unfassbar
sein.
Kennt
keine Masse,
keine Lager,
ist ganz fein.

Sieh hin,
es ist der
größte Schatz,
der nie gesehen.
Lässt man es
einfach nur
geschehen.

Ich trag' den Schatz
in meinem Herzen,
über der Last
der Schmerzen.

Nimmst Du ihn an,
fängt größstes
Glück ja erst
an.

Mit der Liebe,
die alle Wünsche
wunschlos werden
lässt,
einfach und gerecht,
ganz echt.

Egregious Lie 23.04.2017

Das traditionelle Kunsthandwerk

Man staunt nicht schlecht, was man aus Holz so alles machen kann,
Spielzeug, Fenster-Deko, Nussknacker und Räuchermann.
Eine lange Tradition hat dieses Handwerk, nicht nur in Seiffen,
man drechselt, hobelt, sägt, schnitzt und dreht Reifen.

In einer Schauwerkstatt war ich und schaute mir alles an,
kleine Osterhasen hat man hergestellt, Hasenfrau und Hasenmann.
Hier gibt es Deko für das ganze Jahr, ein Besuch ist Pflicht,
in der Malwerkstatt erhält jeder kleine Bube sein Gesicht.

Schon beim Blick in die Schaufenster bleiben einem die Augen steh'n,
habt ihr die wunderbaren Lichterbogen schon mal geseh'n ?
In allen Größen, Farben, Formen werden sie hergestellt,
hier schlägt das Herz einer wahren Kunsthandwerker-Welt.

Die kleinen Räuchermännchen haben es mir angetan,
Reiterlein, Schneemann, Engel und Eisenbahn.
Hier gibt es eine Riesenauswahl,
da kann man sich nur schwer entscheiden.
Das Kunsthandwerk aus Holz, kann ein ganzes Leben lang begleiten.

In seinem Ort schwärmt jeder nur,
weil sie so unvergleichlich schön,
von seiner herrlichen Figur.
Fast niemand kann sich satt dran seh’n,

und jeder Muskel, jede Sehne,
betont den Bronzeton der Haut
Sieh nur die Arme, diese Beene!
Oh, die Figur ist gut gebaut!

Man riet ihm immer sie zu pflegen,
damit sie dem Adonis gleicht.
Für ihn ist sie ein wahrer Segen,
da ja bei ihm das Geld nie reicht.

Nun tritt er mutig an zur Prüfung
bewegt behäbig sich und schwer
denn seinem Waschbärbauch tät' Übung
und der Verzicht auf Bier auch mehr.

Für die Experten sind Entzücken
und ihr Erstaunen fast ein Muss.
Sie zücken gerne viele Mücken
für die Figur aus Bronzeguss.

© Greta Hennen