Gedichte Über Augenblick (Seite 297)

War es ein Fehler?

Ich
habe
dich ver -
lassen. Wirst
du mich nun für
ewig hassen? Deine
Worte der Erklärung wollte
ich nicht hören. Für mich hab
ich beschlossen, es ist besser für
uns getrennte Wege zu gehen. Ich
ließ dich einfach stehen. Nun
sind die Wochen unendlich
dahin gekrochen. Zu oft
hab ich an meinen Ent-
schluss gedacht. Zu
oft mir Vorwürfe
gemacht. Wa-
rum habe
ich nur
an
mich gedacht?

Leere-Verlust

Schau
mir nicht
in die Augen.
Denn ich sehe da-
rin deinen Schmerz,
diese unendliche Leere.
Und ich? Stehe hier neben
dir und kann nichts tun
um deinen Schmerz
zu lindern, um das
Geschehene un-
geschehen zu
machen.

Abendrot...

Abendrot bei milder Wärme.
Betäubte Sinne vom Gelärme.

Das Gemüt zieht mich hierher.
Tief im Innern will ich mehr.

Abend drängt in dieser Wonne.
Letztes blinzeln von der Sonne.

Will das noch ein wenig halten
und für mich so gern verwalten.

Gefühle werden ganz, ganz mild.
Wehmütig wirkt dieses Bild.

Bernd Tunn - Tetje

Ein Duft von Schneekuss

Der Duft –
das Fenster
zur Erinnerung
schon seit dem ersten Atemzug

Der Duft
von Schnee
der auf den Lippen taut
und nassem Holz und modrig Laub

Der Duft
von Rauch
der durch die Kälte zieht
und Feuer, das nach Wärme riecht

Der Duft
in Haaren
und auf nasser Haut
beim Schneekuss, der die Sinne raubt

Der Duft
von Lippen
die sich berühren
wie weiße Flocken, die verführen

Gedichte Über Augenblick - Seite 297

Warten

War es ein Fehler?

Leere-Verlust

Abendrot...

Ein Duft von Schneekuss