Gedichte über Arbeit und Beruf - Seite 157

Depression

Ein
unendliches!
tiefes Tal
Man nehme
ein weißes
Blatt  
malt dieses
tiefe Tal
zeichnet es
voll mit
vierblättrigen Kleeblättern
malt
sie alle aus,
lässt sich
Zeit damit,
vielleicht
der eine
oder andere
Marienkäfer dazu
Wenn alles
fertig ist,
man dreht
das Blatt
um 180 Grad
aus
tiefen Tal
ein Glücksberg
entsteht

Jwu 68

-Aus dem Tagebuch einer fiktiven Krankenschwester-

-1-
Die Arbeit hält uns ständig auf Trab,
wir rennen uns die Hacken ab,
hasten durch die Patientenzimmer,
der Zeitdruck wird immer schlimmer.
-2-
Mehr Arbeit in noch weniger Zeit
führt zum Chaos, statt zur Klarheit,
die Versorgungsqualität leidet,
dies sich allerorten zeiget.
-3-
So ist die Leistung mehr schlecht als recht,
noch weniger wird man gerecht
ansteigenden Anforderungen,
trotz all der Aufopferungen.
-4-
Die Belastungsgrenze ist erreicht,
man Qualität "zusammenstreicht",
weil man nur noch das Nötigste schafft -
bald ist verbraucht der Rest an Kraft.
-5-
Führt kein Weg aus dem Dilemma raus
steigen noch mehr aus der Pflege aus,
bevor unterm Stress zugrunde geht
die Gesundheit - man vorm Aus steht.

Wir surfen Asphalt
wo wir sind
ist vorn
die Ladung gesichert
gegen Regen und Sturm
sind Hüter der Straße
sie ist unser Glück
gibt vor
wie es hin geht
auch wieder zurück.

Unsere „Home Base“
ein Parkplatz
fahren meistens allein
doch nie wirklich einsam
Funk ist immer dabei
wir Trucker Gemeinschaft
auf jeden Verlass
bist Du mal in Not
Kollegen sind da.

Unsre Farbe ist Chrome
unentbehrlich im Land
versorgen die Menschen
egal wo
habt Dank
drum wo ihr uns seht
denkt immer daran
für euch unterwegs
„Gute Fahrt“ allesamt.

MB