Gedichte über Arbeit und Beruf - Seite 155

Arbeit muss ja sein,
das sieht wohl jeder ein,
sie macht nicht immer Spaß,
doch irgendwie packt man das.

Am Montag früh man denkt,
schön war es, das Wochenend`.
Nach Arbeit steht zwar nicht der Sinn,
geht pflichtbewusst aber man hin.

Trifft man dann auf die Kollegen,
gibt es erst einmal viel zu reden.
Erlebnisse vom Wochenende tauscht man aus,
und hast du nicht gesehen, geht’s nach Haus.

Zum Dienstag gibt es nicht viel zu sagen,
den muss man einfach ertragen.
Ist Mittwoch, Donnerstag geschafft,
ist es auch schon wieder Freitag.

Mit ihm ist die Woche fast vorbei,
haben Samstag und Sonntag ja viele frei.
Wenn man die Wochentage vergisst,
eine Woche im nu herum ist.

Heutzutage heißt es raffe mit
Von Arbeit kann keiner leben
Man braucht Gewinn und Profit
Nach Reichtum musst du streben

Hungrige haben Arbeit erfunden
Waren Futtersuchende Vorfahren
Machten täglich ihre Runden
Manchmal in vollsten Gefahren

Damals hatten alle gleich viel
Das oft Wenige musste reichen
Es war ein überlebendes Spiel
Urahnen kannten keine Reichen

Werte werden nun platt gemacht
Läuft vieles wie ein böses Spiel
Man erlebt in dunkelster Nacht
Ganz Wenige haben richtig viel

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Ja, ihr wolltet einen Kuss,
Augen sprachen, Münder logen,
was künftig für mich soll und muss,
schieß’ ich mit gespanntem Bogen.

Neuerdings, da warf ich Samen,
weit, aufs neue Land hinaus,
nun schau’ ich, was mir wächst daraus,
in meinem und in eurem Namen.

Himmelherrgott dieser Streit,
zum Teufel Unentschlossenheit.
So viele Chancen, mit der Zeit,
blind fürs meiste, wie bin ich’s leid.

Verlieren werd’ ich nach wie vor,
was mir sich nicht zu zeigen wagt,
so kann ich auch die Waffe zücken,
auf das das Leben aus der Erde ragt.

Jacob Seywald XIII