Gutmenschenschicksal
©Hans Hartmut Karg
2018
Wo wir die Güte übertreffen,
Um immer besser noch zu werden,
Geliebt von Fremden wie von Neffen,
Die sich ja nirgends um uns scherten,
Da sollten wir dann doch bedenken,
Ob Gegenliebe zwingbar ist.
Selbst wenn wir ihnen alles schenken,
Bleibst Du nur der, der Du auch bist.
Siehst Du Dich selbst als sorgend' Wesen,
Werden Dich so nicht alle wollen,
Denn manche Seelen sind auch Besen,
Die kehren – ohne sich zu trollen.
So ist der Gute überrascht,
Wenn Undank seine Hilfe schlägt,
Wie automatisch man doch nascht
Am Teil, das reiche Früchte trägt.
Der gute Mensch darf nichts erhoffen,
Selbst wenn er hilfreich, ehrlich, gut.
Da ist nur Selbstverständlichkeit betroffen,
Erhoffen darf da nichts sein Mut.
Doch wird am Ende er beschimpft
Für seine edlen, guten Taten,
Weil andere mit Hass geimpft
Und Bosheit Neider hat beraten.
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