Das Autoradio meldete im Wetterbericht,
dass das Wetter nichts Gutes verspricht.
Und ehe das Auto und ich nach Hause kamen,
traf uns das Orkantief mit weiblichem Namen.
Der Himmel, der vorher weiß und blau,
färbte sich plötzlich schwarz und grau.
Erst wurde es unheimlich still,
man ahnte, dass da wer was will.
Und dann kam unerwartet durch die Luft
ein Geräusch wie aus der Gruft.
Es heulte, pfiff und trommelte hart,
ich kaute erregt auf meinem Bart.
Das Auto unter Bäumen nichts nützt,
doch sicher mich im Freien schützt.
Drum Blinker raus und abgebogen,
ein Stückchen weit ins Feld gezogen.
Auf dem Feldweg kam uns nun entgegen,
alles was leicht flog vor dem Regen.
Staub, Blätter und zu meinem Entsetzen
auch riesengroße Plastezeltfetzen,
PUR-Schaum Platten, schwarz und flach,
sicher die Dämmung von einem Dach.
Dann trommelten die großen Tropfen,
als würde es auf die Haube klopfen.
Die Luft war grau und der Kühlergrill pfiff,
unbewusst ging die Hand zum Griff.
Die Musik im Radio wurde dabei übertönt,
der Autolack bestimmt nicht geschönt.
Ich schloss die Augen, das muss man nutzen,
ist alles vorbei, kann man dann putzen.
Ich stellte mir vor, dass es sang und schrie,
eine unbekannte Regenwettermelodie.
Meine Finger klopften einen eigenen Takt,
mich hatte die Liebe zur Natur gepackt.
Mein Traum wurde langsam zur Wonne,
ich riss die Augen auf, es schien die Sonne.
15.10.2017 © W.R.Guthmann