Co... - die andere Seite der Sucht
Am Anfang wollten Träume fliegen
keine Wolke war zu hoch
bald die Sorgen überwiegen
und schon fiel er in ein Loch
Ein Baby hat sich angekündigt
dafür lies er die Liebe ziehn
die Konsequenz, da man gesündigt
nun vor dem Traualtar zu stehn.
Auf der Arbeit gab´s nur Frust
ständig Ärger auf dem Bau
es fehlte ihm die Lebenslust
das Leben ungerecht und rauh
Unter Druck griff man zur Flasche
hilflos stand die Frau daneben
er log sich launisch in die Tasche
verwehrte jede Hilfe eben
Familie längst schon überfordert
mit Tyrannei - das Geld war knapp
Rettung die man angeordert
schlug er aus hielt nur auf Trapp
Wenn die Sucht auch alle quälte
das Leben Furcht vor der Gefahr
solange ihm die Einsicht fehlte
trank er weiter Jahr für Jahr
In die Sucht führ´n viele Wege
nach langer Zeit da ward er süchtig
keinen ließ er in´s Gehege
uneinsichtig säuft er tüchtig
Die Klinik steht für ihn bereit
sobald er es denn wirklich will
doch auch die Co-Abhängigkeit
braucht mal unser Mitgefühl
Denn zerschund´ne Kinderseelen
auch die Frau schon kollabiert
ließen sich aus Liebe quälen
Unsichtbarer Feind zerstört
Fatal der Krankheit beizukommen
das kranke Ego schwer zu fassen
was ihnen hilft uneingenommen
nicht mehr helfen - fallen lassen**
@ Nordwind 25. aug. 2013
*
Aus dem Fundus meiner beruflichen Erfahrung
**Die Praxis hat erwiesen, erst wenn man sie fallen lässt und sie dann am Boden liegen,
zeigen sie Bereitschaft Hilfe anzunehmen.
Für alle Co-Abhängigen, ob Mann, Frau oder Kinder,
eine emotionale Berg- und Talfahrt, wo oftmals der Waggon entgleist und Schäden hinterlässt. Sie müssen sich mit Lügen, häuslicher Gewalt, emotionaler Erpressung, alles hier auf zuzählen würde den Rahmen sprengen, auseinandersetzen und durchleben, Entschuldigungen für den Arbeitgeber, Nachbarn und Umfeld abgeben. Die Rückfallquote ist ziemlich hoch und alles beginnt wieder von vorne,
falls der Co-Abhängige den Absprung nicht schafft.