Gedichte über Alltägliches - Seite 711

Noch immer gibt es Kavaliere,
die Damen öffnen Autotüre,
Handkuss hauchen auf die Hand
höflich bitten sie zum Tanz.

Einladen zu gutem Essen
eine Rose nicht vergessen.

Von der alten Schule sind
nicht nur reden über´s Wetter,
interessante Gespräche
finden Damen netter.

Doch echte Kavaliere der alten Zeit
mit Krawatte und gepflegtem Haar
sind heute noch sehr rar.

Manchen Männern rate ich
macht was Damen wünschen sich
müsst nicht ihre Füße küssen,
doch Höflichkeit lasst nicht vermissen.

Suchst was befriedigt.
Immer wieder neu.
Tust unruhig Dinge.
Dabei so scheu.

Lebst immer suchend.
Siehst nie das Ziel.
Deine Kraft schwindet.
War manches zu viel.

Tiefe Sehnsucht
treibt dich voran.
Willst gerne ruhen.
Fragst dich: wann?

Möchtest glauben
was dein "ich" sagt.
Hast in den Jahren
zu wenig gefragt.

Fühlst dich alleine
in deiner Not.
Wenig Geborgenheit.
Ist nichts im Lot.

Verpasstest Chancen
das Leben zu sehen.
Quälende Fragen
treiben weiter zugehen.

Sie kommt, sie kommt - oh` Lob und Preis -
die Sommerzeit, so glühend heiß!
In Schwärmen und voller Entzücken,
bringt sie uns Mücken und Mücken!

Wie das surrt und schwirrt,
die ganze Luftschicht ein einziger Flirt!
Ein Flirt von Mücken - ein ganzes Heer
und stündlich werden es mehr und mehr!

Ob man wie ein Schornstein raucht
oder unter die Bettdecke sich verkraucht,
das Antlitz - oh` ich muß heulen -
alles rot und voller Beulen!

So schäle ich Zwiebeln gleich in Mengen,
um die Mücken zu verdrängen.
Sie sitzen an Decken und Wänden -
mit Essigwasser kann ich die Invasion beenden!

Man denke, was erst werden kann,
macht nun der Mensch in seinem Wahn
aus Bosheit der Konstanten
aus Mücken tatsächlich Elefanten!