Gedichte über Alltägliches - Seite 504

Ein Mensch pfoff gerne frohe Lieder,
doch die erkannte keiner wieder.
Er pfoff so gotterbärmlich schlecht,
man schimpfte leis und zwar mit Recht.

Einst kam zu ihm der Sensenmann,
der sprach ihn unheilvoll gleich an:
“Mein Freund für dich ist`s an der Zeit,“
“Na klar, ich bin auch schon bereit,
sag meiner Frau nur schnell noch Tschüss,
dann komm ich mit, das ist gewiss.“

Liebevoll tat er sie greifen,
begann ein Abschiedslied zu pfeifen.
Er traf wie immer keinen Ton.
Da sprach der Tod: “Ich gehe schon,
auf unserm Weg ein Stück voraus,
das halten meine Ohr`n nicht aus.

Jetzt sitzt der Mensch in seinem Garten,
er soll ja auf die “Sense“ warten.
er hat`s dem dürren, alten Knochen,
doch hoch und heilig grad versprochen.

“Nen guten Tag Herr Mustermann,
wollen sie sehen was ich kann?
Dann testen sie mich, sind’s so frei
und tippen gleich die Nummer zwei.

Wollen sie Geld, stecken sie bitte,
mir die IC-Kart´ in die Mitte.
Da sehen sie nen schmalen Spalt,
doch bitte nicht mit viel Gewalt.
Jetzt drücken sie die drei ganz fest,
dann mache ich für sie den Rest.

Sagen sie mir deutlich und laut,
doch passen´s auf, dass keiner schaut,
Geheimnummer und den Betrag,
wiederholen das, wenn ich sie frag.
Nun brauch ich noch die Kontonummer,
denn sonst könnte doch ein Dummer.....

Wenn sie nicht einverstanden sind,
dann drücken sie zwei Dreier blind.
Doch sag ich gleich, nach drei Versuchen,
werden sie mich glatt verfluchen.

Da zieh ich ihre Karte ein,
ich geb heraus nicht einen Schein.
Was? Zwei mal die drei? Dann bitte schön,
jetzt müssen ohne Geld sie gehn.
Rück auch die Karte nimmer raus.
Hilfe, ein Schlag, mit mir ist´s aus.“