Gedichte über Alltägliches - Seite 501

Im Sichtbaren: Verstecken gelernt.
Um kein Manöver verlegen.
Wer weiss, wie lang die Tarnung noch hält?

Bewegungen täuschen, prägen,
ist auch das Alphabet entfernt.
Hat man kaum einen, den man's erzählt.

Gibt's Freunde, die wirklich Freunde sind
und dein Geheimnis bewahren?
wenngleich auch, mit traurigem Herzen.

Die Zeit kommt, wo Silben sich paaren.
Am Anfang krumm. Bald schon geschwind.
Öfters Finger, mit Tinte schwärzen.

Auf einmal schau! wird die Welt lesbar.
Hinfällig ist das verstecken.
Tarnung verfällt. Hat das Verfalls - Datum.

Mit süsser Gier schleifst du die Ecken
des Geistes, so spiegelblank klar.
Anders klug war gestern. - - Man blättert um.