Gedichte über Alltägliches - Seite 1152

Manchmal
brechen wir in ein Leben ein,
wie Einbrecher.

Manchmal
bricht das Leben
über uns herein,
ohne Vorwarnung.

Manchmal
brechen wir selbst ein,
wie Traumwandler
auf dünnem Eis.

Vielleicht
sollten wir
unsere Türen öffnen
für Neues,
Ungeahntes,
Überraschungen.

Dann wäre das
einbrechen
vorbei.

© A. Namer

Die kleine Ella macht sich eines Tages
auf, um das Böse zu besiegen.
Ein beschwerlicher Weg liegt vor ihr.
Sie merkt schnell ,,
, Es ist gar nicht so einfach,
Feinde bringen zum Erliegen.,,

Plötzlich stellt sich ihr ein Riese in
den Weg.
,,Schallend lacht er.
,,Was, du kleines Mädchen willst das Böse besiegen?,,
,,Aber ich will dir meine Stärke beweisen.,,
,,Auch ich muss in meinem Reich oft
kämpfen ums Überleben.
,, Und folge dir., Dann sind wir schon zu zweien.
Ella freut sich
Sie ist jetzt nicht mehr allein.

Im Nu kommt ein Fuchs daher, wundert sich über das seltsame Gespann.
Er hat oft Aerger mit Widersachern , die ständig seine Schläue bezweifeln. Und bietet den beiden gleich Hilfe an.

Jetzt sind sie schon zu dreien
Voller Hoffnung, der Sieg wird auf ihrer
Seite sein.
Damit das Leben verläuft
ab heut weniger gemein.

Nackt ohne alles
kommen wir auf diese Welt.
Wenn die Wehen einsetzen
geht`s los.
Da gibt`s kein zurück.
Raus - und atmen.

Zwischendrin
glauben wir
etwas tun
etwas erreichen
etwas werden zu müssen.

Vielleicht
sind wir aber
bereits alles,
ob wir kommen
oder gehen?

Vielleicht
ist es bei allem,
was uns begegnet so?
Raus - und atmen.

Nackt ohne alles
verlassen wir diese Welt.
Da gibt`s kein zurück.
Raus - und aufhören zu atmen.

© A. Namer

Tochter

O, Mutter, siehst du da drüben die alte Frau im grünen Rock vor der Halle stehn?
,,Betteln, ich seh sie dort jeden Tag.,,
,, Manche, ihr schenken ein paar Cent,
,,Viele, man sieht aber auch nur vorueber gehen.,,

Tochter

,,Hat die alte Frau denn keine Kinder, die ihr können helfen.?
,Liebst Mutter, ganz traurig mir ist zumut,,

Mutter

,O, Tochter,
,,Die Kinder , sie wohnen vielleicht an einem fremden Ort,
,,Ganz weit fort,,
,,Viele Menschen ,die , gibt's, mit nur wenig Geld.,,
,,Durften im Leben selten mal sein ein Held.,,

Mutter

,,Weine nicht ,O, Kind,
Geben,will ich dir, viele Cents,
und ne kleine Torte, hübsch garniert,
,Die legst du dann einfach der alten Frau, gleich hin.,

Tochter

Oh, Mutter,
,,Wie freu ich mich , dass deine Tochter ich bin.,,