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Gedichte über Alltägliches - Seite 1103


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Litanei

Als gelassene Lügen getarnt,
gewarnt von der eigenen Moral,
die wir wieder über Bord warfen
die wir uns aus Hirn und Herz schnitten
mit dem stumpfen Messer des Vergessens.
Es hilft kein Bitten -
Lügen, die wir aneinander fügen,
die dich & mich betrügen -
es kommt vor - überall in der Welt,
auch wenn' s uns nicht gefällt.
Wir können kaum die Begierden zügeln
können es nicht lassen,
die Zeit zu verprassen,
können uns lieben oder hassen
wollen uns keinesfalls verpassen.
Können uns stressen
oder ganz gelassen
andern Leuten in die Fresse
grinsen und sie trotzdem hassen.
Wie wir uns selbst - morgens im Spiegel immer wieder verpassen
Und abends unsere Welt vorüberziehen lassen,
kaum zu fassen, dass wir noch schlafen können !
Wir kamen mit der Lüge auf die Welt.
Glückliche Geburt ? Was war das anderes als ein schmerzlicher Beginn
und - dieser Ausflug ins Ungewisse, dauert jetzt schon 20, 30, 40, 50 Jahr
und es ist nicht wahr, dass es immer ein gutes Ende nimmt.
Statt in rosigen Farben war die Geburt mit Blut und Schmerz getränkt !
Danach ein paar glückliche Jahre als Kind.
Doch auch damals erstickte uns das Leben im ENTWEDER -ODER.
Das SOWOHL-ALS-AUCH wird es nicht geben !
Dann erwach' ich am Morgen -
suchend den Sinn im Knäckebrot des Lebens -
Gedichte zum Frühstück, machen nicht satt.
Machen sie glücklich ?
Das steht hoffentlich auf dem nächsten Blatt !
Inszenierung , Selbstinszenierung
das Leben findet auf YouTube statt
die Wirklichkeit setzt uns schachmatt.
Wir glauben an die unheilige Madonna
der Musikindustrie, Hosianna !
Wir träumen uns in ihren Bildern
wilder als die Wirklichkeit der Schlachthöfe
Unser Alltag in Trümmern ,
Ideen verkümmern,
wir bewundern die Anderen, ihre vermeintliche Größe.
Unsere eigene Phantasie reicht oft nur bis zum Handy und zurück
Wir leben technisch verzückt,
selten nur wild-verrückt und bleiben doch scheu
vögeln durch die Welt und halten uns doch für treu
erfinden uns täglich neu und bleiben die Alten
versuchen das Leben zu genießen,
dabei gelingt es uns nur die Leere zu verwalten
rechnen uns nicht zu den fiesen
und gefühlskalten,
sind hilflos liebesbedürftig
und stolz bis zur Selbstverleugnung.
Wohin trägt uns der Tag,
was verspricht uns der Abend ?
Wer es vermag, lebt besser ohne Fragen!
Wer geht uns voran ?
Wen lassen wir an uns heran ?
Wann blicken wir selbst in den Abgrund der Seele ?
Wann erschrecken wir vor dieser Leere ?
Was wäre, wenn ich ein andrer wäre ?
So zieht das Leben dahin, und wir sammeln Erinnerungen
wie Pannini-Bildchen,
teilen sie auf Facebook.
Selfies doppelt und dreifach -
nur das eine, bestimmte - das fehlt,
weder bei eBay, noch auf parship zu kriegen.
Wir wissen einfach nicht, beim wem wir es eintauschen können.
Oder halten wir es in unseren Händen, mit der Rückseite oben ?
Manchmal möchte ich mich nur hinsetzen und warten,
mit Blick in den Garten, Gedankenverloren,
hoffend, dass einer mich finde und erlöse
ich aufhören darf, zu unterscheiden Gut und Böse.
Mich verschenken darf, selbstverloren.
Die Melancholie der Abende, tief in Rotwein getränkt.
Ruckedikuhh,
Blut ist im Schuh - hab' ich die falsche Braut ?
Kaum einer begreifts, dass wir doch die Glückskinder sind,
auf Kosten der andern.
Dass wir die wahren Schinder sind,
und der Tod in unserm i-pod wohnt.
Damals, als du noch 10 Kilo jünger und 15 Jahre leichter warst,
als das Leben dir von sich aus sagte, wo's langgeht,
Du es nicht vor dir her schieben oder hinter dir her ziehen musstest,
damals, beinahe schon gestern, knapp vor morgen, eben noch,
weil die Zeit sich nicht ab-, sondern dir zusetzt
- und jetzt dieser Tumult der scheinbaren Ausweglosigkeiten.
Selbstannahme - mein Herz ruht in Aufruhr, badet in schaumiger Langeweile.
Im Gewitter der dornigen Selbsterkenntnis, zahlen wir für jede der Rosen!

drug
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