Gedichte über Alltägliches - Seite 1068

Täglich gehe ich mit dem Hunde
eine große Gassi-Runde.
Da du nie in Eile bist, geh ich meistens schon mal vor.
Du machst die erste Pause schon am Eingangstor.
Gemählich trabst du neben mir.
Eile gibt es nicht bei dir ;)
Ein paar Schritte vorwärts gehen
und schon wieder bleibst du stehen.
Dann schaust du mich an
mit deinem Augen groß und treu,
sodass ich mich sogar noch
über deine "Faulheit" freu.
Doch bei einem bist du wirklich schnell:
Schups die wups im Fahrrad-Hänger sitzen,
währenddessen kann ich beim Treten
kräftig schwitzen.
Eigentlich dachte ich ein Hund rennt gern und viel,
das wäre sein Naturell.
Bei dir jedoch geht gar nichts schnell ;)
Dafür machen Stress und Hektik dir gar nichts aus
und du bewachst vorbildlich unser Haus.
Als Wachhund bist du mega toll.
Und kuscheln findest du auch wundervoll.

Oma Trude ist umringt von ihren Enkeln in ihrer kleinen Bude.
Still in der Ecke sitzt ihr heisser Verehrer Kurt. Er schmollt, weil
Trude ihm keines Blickes zollt.

Wann, denkt er, ist die Zeremonie endlich vorbei?
Die lieben Kleinen sollen endich räumen
das Feld, die wollen doch nur Omas Geld.
Aber Küsschen hier und da noch nen
Schmatzer, hoffentlich passiert da bald mal ein Patzer.

Oma Trude ist doch sein Stern und
er hat sie so gern.
Nie sind sie zu zwein.
Immer sind da die Enkel ihrer Drein.

Endlich wird es still und
beide sind allein.
Genüsslich trinken sie noch n
Gläschen Wein.

Warum muss Rentnerliebe so
schwierig sein?