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Gedichte über Alltägliches - Seite 1066


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Poesie der Dose

Nennt ihn Strom oder Energie,
auch er hat seine Poesie.
Ob mobil, zu Hause oder im Kirchendom
überall gibt es elektrischen Strom.
Mal ist er groß, mal ist er klein
und soll in vielen Farben sein.

Mittel, Nieder, Kleinst und Klein,
selbst Hochspannung kann er sein.
Beim Gleichstrom Plus und Minus steht,
beim Wechselstrom es laufend dreht.
Wenn es sich um Kraftstrom handelt,
der Strom gleich mit 3 Phasen bandelt.

Sollte einmal eine Phase fehlen,
darf man sie kapazitiv stehlen.
Doch nicht klauen und dann wetzen,
sondern durch einen Kondensator ersetzen.
In jedem Kraftwerkshaus oder .dom
Wird heißer Dampf zu kaltem Strom.

Und auf manchem Flachlandhügel
drehen sich die Windradflügel.
Doch den Strom kann man nicht tragen,
das lässt sich nur mit Akkus. wagen.
Drum zieht man trotz Stein und Sand
Leitungen durchs ganze Land.

Viele Maste werden jetzt erhöht,
weil eine größere Spannung besteht.
Kein Cabrio-Fahrer muss ängstlich hoffen,
dass er vom Überschlag getroffen.
Strom, der echt gefährlich ist,
man nach der Berührung nicht vergisst.

Sollten Finger in die Dose dringen,
hört man alle Englein singen.
Der Hund meidet jetzt den Weidezaun,
weil ein Geist ihm auf die Nase gehaun.
Der Strom nicht nur Kaffee und Eier kocht,
sondern auch Karten der Eisenbahn locht.

Die Straßenbahn oft Funken sprüht,
weil der Bügel um Kontakt sich müht.
Radio, Fernseher, Telefon,
alles braucht ein wenig Strom.
LED’s, wie langsam jeder weiß,
werden stromsparend nicht mehr heiß.

Wie sehr der Mensch selbst Kohle braucht,
zeigt sich, wenn kein Schornstein raucht,
wenn der Wind zu stark oder zu schwach
und keine Sonne strahlt auf’ s Dach.
Und verdammt man das Atom,
wird es noch viel weniger Strom.

Dann vergesst die Poesie,
denn sie schafft keine Energie.

29.08.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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