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Gedichte über Alltägliches - Seite 102


Schattenkinder

Kennt ihr das Schattenkind -
nein, ihr habt es nie gesehn,
weil Schattenkinder, wie sie sind,
stets im verborgenen Dunkel stehn.

Seht ihr Sonnenkinder und ihre Spiele,
diese wollen wir nur sehn - seit ehrlich!
Schattenkinder gibt es so viele,
doch sie zu sehen, bleibt sehr gefährlich!

Gefahr, so höre ich euch fragen -
Gefahr für wen, für mich, für das Kind?
Und darauf werde ich euch sagen,
dass beiderseits Gefahren sind.

Nun, Schattenkinder bleiben Schatten,
verbergen sich vor unserer Welt -
unsichtbar, wie graue Ratten,
weil keiner hilft und keiner hält!

Gefährlich wäre es, würdet ihr sie sehen
oder fragen gar, was sie bedrückt -
wissend weiter durch die Welt zu gehen,
könntet ihr nicht - ihr erklärt sie lieber für verrückt!

Da nicht sein kann, was nicht sein darf,
wäre, was sie erzählten, uns zuviel -
kein Lächeln und des Nachts kein Schlaf -
seht Sonnenkinder lieber und ihr Spiel!

So schlimm kann es nicht sein, hör ich euch sagen -
so viele kann es nicht geben in der Welt!
Wäre es so, träfe man sie überall
und würde sie sehen, wenn man die Augen offen hält.

Ja, das ist vermutlich sogar wahr -
mit offenen Augen würden wir sehen,
dass hinter vielen Sonnenkindern gar
in Wahrheit Schattenkinder stehen!

Dieses Wissen zu ertragen -
kaum einer, der es wirklich sieht,
dass tausend Mal an allen Tagen
ein Kind ins Schattendasein flieht!

Allen helfen, nun, das geht wohl nicht -
wissen wir doch, dass es viele sind!
Sie meiden scheu das Tageslicht,
darum höre mir zu, mein Schattenkind:

"Schattenkinder, ich hör euch leise -
ihr lebt in euren eigenen Welt,
ihr hört und sprecht auf eure Weise
und hofft, dass jemand zu euch hält!"

"So Vieles hat man euch gestohlen -
leider ist die Welt oft blind,
ich würde zurück in jede Sonne holen,
dich und jedes Schattenkind!"

Thomas de Vachroi anno domini 2012
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