Gedichte über den Abschied - Seite 41

Ein Schock - von der Tierklinik der Befund.
Du verstehst es nicht, bist ja "nur" ein Hund.
Gott sei Dank weißt du nicht wie"s um dich steht,
dass es mit dir sehr bald zu Ende geht.

Wir dürfen den Zeitpunkt nicht verpassen,
bevor's zur Qual wird dich geh'n zu lassen,
doch noch zeigst du uns dein Leben ist schön,
so lange wie möglich, soll's dir gut geh'n!

So lange du mit uns am Kühlschrank stehst
und mit Kulleraugen um Fleischwurst flehst,
kannst du dich wohl noch am Leben laben,
sollst jetzt viel Käse und Fleischwurst haben.

Doch eins, mein Freund, wollen wir versprechen
und wird es uns auch das Herz zerbrechen,
wir ersparen dir zu großes Leiden,
durch den Krebs in deinen Eingeweiden.

Zuvor gehen wir den wohl schwersten Weg
und begleiten dich an des Fährmanns Steg,
erlösen dich bevor der Krebs dich quält,
dein Wohlsein ist alles was jetzt noch zählt.

Das Schicksal zwingt uns zu Gräueltaten,
gottgleich nächste Schritte zu beraten.
Über Leben und Tod zu entscheiden,
dafür sind wir echt nicht zu beneiden.

Thomas

Nadelstiche in meinem Herzen
sind bittersüße Abschiedsschmerzen.

Dort wo einst dein Hundekörbchen stand
ist nun ein leerer Fleck vor der Wand.

Keiner der Begrüßungsworte bellt,
Schuhe dort wo zuvor abgestellt.

Keine Haare sind auf den Kissen,
ich dachte nie das zu vermissen.

Du fehlst mir so sehr, du bist jetzt fort,
ich hoffe an einem schönen Ort.

Mein Kopf weiß schon, du musstest gehen,
mein Herz will's jetzt noch nicht verstehen.

Ganz langsam wird dein Duft verblassen,
ganz langsam wird mein Herz loslassen.

Thomas