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Gedichte über den Abschied - Seite 219


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Loslassen

Ist es nicht kürzlich erst geschehen,
Dein erster Blick, deine Unschuld voraus.
Die ersten Schritte von Neugier umgeben,
Vertrauen auf Liebe, die Brücken dir baut.

Die Welt Schritt für Schritt hast erkundet,
Geborgen von Armen mit Wärme umhüllt.
Das Herz wohl beschützt, trotz dass es verwundet,
dein Wesen mit Kraft und Stärke gefüllt.

Die Kindheit in all seinen großen Etappen.
die Steine, die deinen Weg haben erschwert.
Die feste Hand, dich für die Welt hat gewappnet,
gibt nach, lässt dich wachsen, mit Liebe genährt.

Und wenn du dem Schutz des Daches entfliehst,
hab Mut, lass dich tragen von deinem Gespür.
Dir Flügel sollen wachsen, aus dem Nest du entfliegst.
Die Macht deiner Wurzeln trag immer bei dir.

Lös Dich aus Ketten, die dein
Wirken begrenzen.
Deinem Geist verschließ niemals die Tür.
Hör auf dein Herz, lass deine Sicht nicht verblenden,
Du bist wertvoll, lass Missgunst hinter dir.

An deiner Seite solang bis du entscheidest zu gehen.
Du selbst bestimmst, dich deiner Freiheit umgibst.
Auch wenn du weg bist, wird mein Herz dich verstehen,
weil die Liebe niemals im Verborgenen liegt.

Für jedes Lebensjahr wünsch ich dir Glück,
dass dein Lebensweg viel Gutes beschert.
Auch wenn es mal holprig, schau nach vorn nicht zurück.
Deine Seele von jeder Erfahrung genährt.

Mit dem Erwachsenwerden lass dir noch Zeit.
So schnell ist das Buch der Kindheit geschrieben.
Probier Dich noch aus, bis du fühlst dich bereit,
die Seiten deiner nächsten Kapitel zu versiegeln.
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