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Gedichte über den Abschied - Seite 175


Der grüne Teich eine Satire

Timi ist ein kleiner verträumter Junge.
Und ganz doll liebt er seine Familie.
Doch am meisten hat er seine Omi gern, die erzählt ihm immer so schöne Geschichten.
Sein Opa ist schon tot, doch er weiss, der ist jetzt im Himmel und dann ist Timi gleich nicht mehr so traurig.
So hat die Oma ihm auch die Geschichte vom "grünen Teich "erzählt.
Dort werden die Menschen alle reich.
Die Geschichte geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Was könnte er sich da nicht alles leisten, wovon er sonst nur immer bloß so träumt.
Eines Tages macht er sich doch auf den Weg dorthin, etwa 3 Meilen von zu Hause entfernt.
Er kommt vorbei am roten, am gelben Teich.
Dann aber hat es Tim endlich geschafft.
Eine alte Dame, die ein bisschen sogar seiner geliebten Omi ähnelt, kommt ihm lächelnd entgegen.
Sie fragt ihn, was er denn wolle."
Aufgeregt stottert der Kleine"
Meine Omi hat erzählt,
"Hier am Grünen Teich kann man reich werden."
Und die alte Dame sagt zu ihm"
"Nur wer schon ganz viel gearbeitet hat, den beschenke ich reich."
Aber " Du bist doch noch so klein".
Doch, weil du den langen Weg hier her gemacht hast, will ich dich auch belohnen.
An Silvester lade ich dich mit deiner Omi zu mir ein und dann werde ich euch zwei reich beschenken.
Und schon ist die Frau wieder verschwunden.
Der kleine ist glücklich.
Was hat er doch zu Hause den Eltern und vor allem seiner geliebten Omi zu erzählen
Was wird die sich erst freuen.
Hoffentlich ist bald Neujahr!"
Und Tim läuft immer schneller.
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Abschiedsschmerz

… Das Leben hat zu allen Zeiten,
wie jeder weiß, auch Schattenseiten.
Zu seinen Leiden und Problemen
gehört dabei das Abschiednehmen.
… Ein jeder Mensch kommt irgendwann
ganz unbedarft im Leben an
wenn er durch den Geburtskanal
zu seiner und der Mutter Qual
sich dorthin einen Weg gebahnt,
wovon er vorher gar nichts ahnt.
… Kaum glückt es ihm, sich an die schönen
und trüben Dinge zu gewöhnen,
kaum ist er eines Tages klug
und hoffentlich auch alt genug,
auf jeden Fall erheblich älter,
da stirbt und muss von dieser Welt er.
… Wir trennen uns aus vielen Gründen,
um anderswo das Glück zu finden:
Der Embryo im Uterus
verschwindet, weil er will und muss,
und gründet damit letzten Ends
sich eine neue Existenz.
Aus Reiselust, zum Studium,
beruflich, und wer weiß, warum,
damit das Leben ihm gelingt,
Veränderung und Freude bringt,
bewegen wir uns, Gott sei Dank;
wer stets im Bett bleibt, der ist krank.
… Nicht nur von Menschen trennt er sich,
lässt sie womöglich gar im Stich,
auch von Tapeten, Kleidern, Uhren,
von Brillen, Zähnen und Frisuren
trennt er sich früher oder später
teils wehmütig, teils mit Gezeter;
von Lebensmustern, die beengen;
von Wünschen, die ins Abseits drängen;
Erfahrungen und Werturteilen,
die schädigen, anstatt zu heilen;
von Illusionen und Idolen,
dem Zwang, sich stets zu wiederholen;
vom Drang, sich selber zu verletzen
und sich nicht richtig einzuschätzen.
… Es gilt für jeden, der da lebt
und an Vorhandenem so klebt,
oft wider Willen und Verstehen:
Wer kommt, der muss auch wieder gehen.
Kaum hat er mühsam oder leicht
ein ganz bestimmtes Ziel erreicht,
lockt irgendwo ein neues Ziel,
und weiter geht das alte Spiel:
Abschied von allem, was er kennt,
kurzfristig oder permanent.
… Auch wenn er noch so gerne bliebe,
da hilft nicht Hass, da hilft nicht Liebe.
Bejahung oder Widerstreben,
der Abschiedsschmerz gehört zum Leben.
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