Traumfänger*

Ein Gedicht von Farbensucher
Elfenspinnen haben in nur einer Nacht
zitterndes Gleißen im Lüfteblau entfacht -
in Traumfängern aus seidnen Silberfäden
Sonnenstrahlen sich in Perlentau legen.

Darin, verschwenderisch in ihren Farben,
Regenbögen ein Spiel der Sinne wagen -
uns kindliche Erinnerungen weben
und Sehnsucht in Träume, die mitschweben.

Sie schwingen sich in Lüfte mit den Winden,
als sollten wir nur suchen, doch nicht finden,
was wir uns einstmals erhofft, ersehnt, erträumt
und in unseren Lebensfäden versäumt.

So träumen, sehnen, hoffen wir noch immer,
und Wünsche fliegen mit dem Elfenschimmer.
Der Bogen ihres Flugs ist weit gespannt -
dort wo sie fallen, ein neuer Traum entflammt.



*Traumfänger heißt in der Sprache der Lakota Spinnennetz; das schamanische Krafttier Spinne erinnert durch ihre schöpferische Webkunst an Neubeginn und Selbstbestimmtheit eigener Lebensfäden

*Im Spätsommer/ Altweibersommer/ Indian Summer segeln viele Millionen junger Spinnen mit einem gesponnenen Flugfaden durch die Lüfte und fliegen oft viele hunderte Kilometer weit, um neue Lebensräume zu erobern

*In der Mythologie galten diese Spinnenfäden auch als Werke von Elfen oder Zwergen, die für die Mondspinnerin arbeiteten.

Informationen zum Gedicht: Traumfänger*

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05.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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