Ruhe sammeln
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Am Sonntag kann man Ruhe sammeln.
Die Straßen, blechlawinenleer.
Auf den Balkonen kann man 'gammeln'.
Den Stress verscheucht ein Pflanzenmeer.
Man nimmt sich Zeit zum Blumengießen.
Und manchmal wendet man ein Blatt.
Kurz später wird der Kaffee fließen.
Die Kuchengabel isst sich satt.
Das sind die Stunden, die wir lieben.
Ein Vorgeschmack vom Paradies.
Wir werden nicht von dort vertrieben.
Und es bedroht uns kein Verlies.
Man möchte gern die Zeit anhalten.
Sie wandert vorwärts ungehemmt.
Sie wird sich weiterhin entfalten,
auch wenn man sich dagegen stemmt.
Das liegt uns manchmal schwer im Magen.
Es wird uns fast zum Ärgernis.
Es sonntagt schon in sieben Tagen,
das ist so sicher wie gewiss.
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