Requiemzeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Requiemzeit

Wie haben sie doch das Fest noch erlebt
Mit Enkelkindern unter Weihnachtsbäumen,
Voller Erwartung das Neujahr angestrebt
Mit Plänen, mit Reisen, mit Träumen.

Sie waren alt, doch robust und gesund,
Keine Anzeichen von Siechtum und Krankheit,
Aßen gern und trugen mit betendem Mund
Ihre Lebensfreude ganz ohne Leid.

Dann kam der Virus ins weite Land,
Riss die Alten aus ihrer Freude,
Wo noch alles auf dieses Leben stand –
Doch der Virus suchte sich Beute.

Die so lange fleißig in Arbeit und Brot
Lagen plötzlich leidvoll darnieder,
Unwillig gezerrt in des Todes Boot,
Welcher täglich kam, immer wieder.

Er packte nun zu – ganz ohne Not
Wahllos den Reichen wie den Armen,
Denn ungerecht reist durchs Land der Tod,
Kennt mit NIEMANDEM ein Erbarmen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Requiemzeit

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10.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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